Miriam Köpke: „Ich bin angekommen“

Früher selbstständige Künstlerin und Gesangslehrerin, ist Miriam Köpke heute Fachbereichsleiterin der städtischen Musikschule in Münster.

Neviges/Münster. „Es mag kitschig klingen, aber eigentlich war es tatsächlich eine Fügung des Schicksals“, sagt Miriam Köpke. Viele Jahre hat die 37-Jährige als selbstständige Künstlerin und Gesangslehrerin gearbeitet, ist mehrfach umgezogen. „Das hat viel Spaß gemacht, aber es war auch anstrengend, immer hin und her zu tingeln“, sagt die Tochter des früheren Nevigeser Pfarrers Hans Köpke. Dieses Leben hat sie nun hinter sich gelassen. „Ich bin angekommen“, sagt Miriam Köpke und strahlt dabei eine ruhige Zufriedenheit aus.

Die Liebe hat sie nach Münster verschlagen. „Im November 2011 bin ich dorthin gezogen. Und schon kurz darauf fand ich eine feste Stelle“, sagt sie — und das gleich in leitender Position. Seit Februar ist sie Fachbereichsleiterin für Gesang an der Westfälischen Schule für Musik.

„Nach der langen Selbstständigkeit ist es meine erste feste Stelle. Darüber bin ich sehr glücklich“, erzählt Köpke. „Es gibt mir eine gewisse Sicherheit. Mit Mitte 30 sieht man die Dinge eben etwas anders als noch mit Mitte 20.“ All’ die Erfahrungen, die sie im Laufe der Jahre gesammelt hat — die Gesangspraxis, das Organisieren von Shows und Auftritten, die Proben, das Unterrichten — kann Köpke nun in ihren neuen Job einbringen: „Es hat sich gut gefügt, alles passt genau zusammen“, sagt sie.

So ganz aufgeben will sie die Bühnenluft aber nicht: „Am Wochenende trete ich immer noch auf, wie ich es eben so schaffe, neben der Arbeit.“ Dann singt sie in Musical-Highlight-Shows oder gibt Konzerte — zuletzt mit einer befreundeten Sängerin in Kopenhagen. „Das tut der Künstlerseele gut, aber auch meinem Unterricht, wenn ich noch in der Praxis drin bin“, erklärt die Künstlerin. Und durch den festen Job im Rücken könne sie nun bei ihren Auftritten als Sängerin anders auswählen als früher.

Ein bisschen habe sie sich dabei zuletzt aber übernommen, sagt Köpke. „Nach den Weihnachtsferien will ich mir überlegen, wie ich es nächstes Jahr handhabe.“ Dann soll nicht mehr jedes Wochenende geprobt und aufgetreten werden — auch dem Partner zuliebe. „Der würde mich natürlich gerne öfter sehen.“

Zudem wird Miriam Köpke im neuen Jahr bei der städtischen Musikschule noch etwas mehr eingespannt: „Ab 1.1. übernehme ich die Bezirksleitung Münster-Ost und dort gibt es bislang keinen Gesangsunterricht. Das will ich ändern.“

In ihrer Heimat Velbert ist Köpke „leider nur noch selten“. Aber wenn sie einen Auftritt in der Gegend hat, schaut sie meistens bei Freunden oder Familie vorbei. „Außerdem bin ich nun öfter in Haan im Tonstudio“, sagt sie. Dort nimmt sie derzeit Lieder für ein Schlager-Album auf. „Eigentlich bin ich ja im Musical zu Hause, das mit dem Schlager war eher ein Zufall.“

Ein befreundeter Schlagersänger brauchte eine Frauenstimme und Köpke half aus. Die Komponistin schickte den Song dann beim Deutschen Rock & Pop Preis 2012 ein — wo Köpke prompt in der Kategorie „Beste Schlagersängerin“ auf dem dritten Platz landete. „Ich war baff“, erinnert sich die Künstlerin. Im Laufe des nächsten Jahres soll nun ihre erste CD erscheinen.

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