Nevigeser besuchen Asumbi

Karola Teschler und Bettina Wertmann vom Verein NeAs Hope und Pfarrer Bruder Frank haben sich Hilfsprojekte in Kenia angesehen.

Velbert. Seit fast zwanzig Jahren unterstützen die Nevigeser Gemeinden die Arbeit der Franziskanerinnen in Homa Bay und Asumbi in Kenia. Karola Teschler, Vorsitzende von NeAs Hope, besucht die Schwestern regelmäßig, um zu sehen, wie zum Beispiel Spenden für Anschaffungen im Asumbi Mission Hospital eingesetzt werden. Die zweite Vorsitzende Bettina Wertmann und der Nevigeser Pfarrer Bruder Frank haben Teschler jetzt erstmals auf dem 14-tägigen Trip begleitet.

Neben den Einrichtungen in Asumbi — außer dem Hospital betreiben die Franziskanerinnen mehrere Schulen — hat das Trio auch die zahlreichen Patenkinder besucht: „Es gibt 57 feste Patenschaften, weitere sieben Kinder werden über freie Spenden unterstützt“, erläutert Wertmann.

So besuchten die Nevigeser — beginnend in Nairobi bis ins 350 Kilometer entfernte Asumbi — etliche Schulen, sprachen mit den Patenkindern und deren Lehrern. In Kenia laufe Schule völlig anders als in Deutschland, sagt Bruder Frank. Es gebe Frontalunterricht und absolute Disziplin: „Die wich nur, als es zum Fußball spielen ging“, sagt der Pater.

Ein gemeinsamer Ausflug führte die deutschen Gäste und fast alle Patenkinder an den Victoria-See und zu einem Einkaufsbummel.

Doch es gab auch viele ernsthafte Momente. So besuchten die Nevigeser zwei vom Mission Hospital betreute sogenannte Star-Groups - Dörfer aidsinfizierter Menschen, die von ihren Familien ausgestoßen wurden: „Die haben nur noch sich selbst“, so Bruder Frank.

Die Gemeinschaften leben weitgehend autark, wollen von niemandem abhängig sein: „Mich hat der Lebensmut dieser Menschen tief beeindruckt“, sagt Wertmann. Acht Star-Groups gibt es inzwischen, insgesamt betreut das Krankenhaus über 4500 Aids-Patienten.

Neuigkeiten gab es nach dem Brand der Volksschule für Mädchen, bei dem vor zwei Jahren acht Kinder starben und 170 Mädchen ihre Unterkunft verloren. Weil die staatlichen Stellen mit dem Aufbau nicht vorankamen, die Mädchen aber immer noch ohne Quartier waren, haben die Franziskanerinnen mit dem Bau einer neuen Unterkunft begonnen: „Das Erdgeschoss ist im Rohbau fertig“, berichtet Teschler.

Beeindruckt waren die Gäste aus Deutschland, wie vielen Menschen durch die Spenden aus Neviges direkt oder indirekt geholfen wird: „Durch unsere Aktionen in der Gemeinde geben wir viel — aber wir sind ebenso reich an Herz und Seele beschenkt zurückgekommen!“, zog Bettina Wertmann Bilanz.

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