Stadt nimmt mit Knöllchen 450 000 Euro ein

34 452 Strafzettel wegen Falschparkens wurden im vergangenen Jahr ausgestellt. Laut Verwaltung reichen die Einnahmen gerade aus, um die Personal- und Sachkosten zu decken.

Velbert. Wenn die Politesse das Knöllchen unter den Scheibenwischer klemmt, nützt auch gutes Zureden nichts mehr. Beim Falschparken in der Stadt zeigen sich die meisten Ordnungsamtsmitarbeiterinnen gnadenlos und verhängen Verwarnungsgelder. Wie viel hängt davon ab, wo der Autofahrer geparkt hat — ob im absoluten, eingeschränkten Halteverbot, in einer Feuerwehrzufahrt oder auf einem Gehweg.

Im Durchschnitt zahlen Parksünder in Velbert nach Auskunft von Hans-Joachim Blißenbach, Sprecher der Stadt, 14,30 Euro. Auch wer an Stellen, an denen mit einer Parkscheibe geparkt werden darf, diese einfach weiterdreht, muss mit einer Knolle rechnen. Einfach weiterdrehen gilt nicht.

Immerhin soll durch die begrenzte Zeit, in der mit der Scheibe frei geparkt werden darf, sichergestellt werden, dass Parkplätze auch immer wieder frei werden. Wie hoch das Bußgeld für all diejenigen ausfällt, die sich nicht an die Regel halten, ist abhängig davon, wie lange sie Parkzeit überschritten haben (siehe Info-Kasten).

Laut Blißenbach gibt es in der Stadt keine kritischen Stellen, in denen die Autofahrer besonders gerne falsch parken. „Wir haben solche neuralgischen Punkte nicht. Wir können auch nicht feststellen, dass es in Velbert-Mitte vielleicht mehr Falschparker als in Neviges oder Langenberg gibt. Wenn überhaupt, dann zählen die Fußgängerzonen, in denen auch der Lieferverkehr parkt, zu den Punkten, in denen die Politessen ein wenig häufiger einen Strafzettel schreiben müssen.“

Und das nicht zu knapp. Immerhin wurden im vergangenen Jahr 34 452 Knöllchen ausgestellt, das sind rund 94 pro Tag. Dadurch hat die Stadt 450 000 Euro im Jahr 2010 eingenommen, was dem städtischen Haushalt aber nicht wirklich zugute kommt, obwohl er es gut gebrauchen könnte . . . „Wir nehmen durch die Bußgelder gerade einmal so viel ein, wie wir für die Personalkosten ausgeben“, erklärt Blißenbach.

Bezahlt werden davon die sieben Mitarbeiter des Ordnungsamtes, die als Teilzeitangestellte durch die Stadt ziehen, um Falschparker ausfindig zu machen. „Hinzu kommen ja noch die Kosten für das Personal, das in der Verwaltung die Bußgeldverfahren bearbeitet“, sagt er.

Insgesamt sollen die Velberter laut Stadt aber eine gute Zahlungsmoral haben. 60 Prozent aller Parksünder zahlen ihr Knöllchen sofort, 35 Prozent nach der ersten Anhörung beziehungsweise Mahnung. Nur bei fünf Prozent kommt es zur Vollstreckung, bei der auch das Gericht involviert ist. Dies sei aber sehr selten. Und vorher gebe es eine Menge an Briefen mit Mahnungen.

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