Timo Schönmeyer: Ein Lotse fürs Ehrenamt

Ab 1. Februar ist Timo Schönmeyer in der Verwaltung hauptamtlich zuständig für alle Belange des freiwilligen Engagements.

Velbert. Er spricht ruhig und besonnen. Und doch wird schnell klar: Timo Schönmeyer brennt für das Ehrenamt. Somit ist der neue Job, den der Mitarbeiter der Stadtverwaltung am 1. Februar antreten wird, wie für ihn gemacht: Er wird Ehrenamtsbeauftragter — und das hauptamtlich. „Ich habe schon einige Vorstellungen, was man für die Vereine und mit den Vereinen machen kann“, sagt er im WZ-Gespräch.

Alarmsignale aus der Vereinswelt, die über zu aufwendige Auflagen für öffentliche Veranstaltungen klagte, und ein Vorstoß der CDU-Fraktion als Folge daraus waren die Initialzündung für die Einrichtung dieser Stelle. Sie ist direkt dem Bürgermeister-Büro zugeordnet. „Wenn wir weiter Leben in der Stadt haben wollen und gelebtes Ehrenamt, dann müssen wir das auch unterstützen“, sagt Bürgermeister Freitag. „Deshalb wird auch diese Stelle geschaffen.“

Das Arbeitsumfeld ist für Schönmeyer keinesfalls neu. Schon einmal war er Mitarbeiter des Bürgermeister-Büros. Schließlich hat er wesentlich das Konzept für die Freiwilligen-Agentur mitentwickelt. In der ist er auch heute noch aktiv. Auch die Velberter Ehrenamtsbörse ist „sein Ding“.

Ab dem kommenden Montag soll Schönmeyer erster Ansprechpartner für Ehrenamtler sein, die sich ans Rathaus wenden. „Er wird die zentrale Anlaufstelle für alle sein, die Fragen rund um das freiwillige bürgerschaftliche Engagement haben“, sagt Freitag. Schönmeyer ist dann vor allem auch Lotse im Genehmigungsverfahren, der für manchen Veranstalter schnell zum Behörden-Dschungel werden kann.

Das war das Hauptanliegen der Union: Sie hatte kein Verständnis dafür, dass das Stadtleben prägende Termine auf der Kippe stehen könnten, weil die Planung den Organisatoren zuviel abverlangt. Ausrichtern von Sommer- und Straßenfesten oder Organisatoren von großen Umzügen — etwa zu Karneval — zum Beispiel soll Schönmeyer wie ein Navi den richtigen und schnellen Weg durch das Genehmigungsverfahren weisen. Rund 150 Veranstaltungen werden im Jahr in Velbert gezählt. Und jede soll über Schönmeyers Tisch gehen.

Schönmeyer unterstreicht aber auch, dass er seinen Job nicht auf die Lotsen-Funktion reduziert wissen will. Über die Ehrenamtsbörse habe er einen guten Kontakt zu Vereinen und Organisationen und auch einen Eindruck davon, was die Ehrenamtler benötigen. „Und wenn es Anerkennung für die erbrachte Leistung ist.“ Er möchte auch Velberter Unternehmen für das Thema Ehrenamt sensibilisieren und begeistern. „Auch für Firmen sind Mitarbeiter, die ehrenamtlich aktiv sind, von Wert“, ist Schönmeyer überzeugt.

Ebenfalls in seinen Überlegungen: eine Art Marktplatz. Eine Plattform, auf der sich Ehrenamtler austauschen können. Schönmeyer: „Das kann ich mir gut vorstellen.“

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