Vorburg wird trockengelegt

Um das Mauerwerk des Ostflügels zu sichern, wird Mörtel zwischen die alten Steine gespritzt. Der Betrieb des Bistros geht weiter.

Neviges. Still ruht Schloss Hardenberg, von allen Bauarbeitern verlassen. An der Vorburg, die auch in diesem Sommer wieder mit Gastronomie und Veranstaltungen aufwartet, tut sich indessen einiges: Die Putzsanierung an der Außenfassade ist seit Anfang des Monats in vollem Gange. Die WZ hat einen Blick hinter die Kulissen — oder besser gesagt: hinter die Bauzäune — geworfen.

Wie mit dem Lineal gezogen wurde der alte, teilweise lose Putz bis in 3,50 Meter Höhe entfernt: „Neben der Feuchtigkeit ist vor allem der Salzgehalt in der Wand ein Problem“, sagt Hans Reuter, der sich mit seiner in Brüggen ansässigen Firma auf die Sanierung von Baudenkmälern spezialisiert hat.

Insbesondere die Nitrate, die aus den Hinterlassenschaften in dem einstigen Stall stammen, wirkten sich schädlich auf den Putz aus. Teilweise sind die Zwischenräume schon neu verfugt, außerdem die Wände — mit Ausnahme der gepflasterten Innenhofseite — zur Abdichtung stückweise bis in 80 Zentimeter Tiefe freigelegt.

Reuter-Mitarbeiter Giomar Cruz bohrt Löcher in die Fundamente — über sie wird später ein Verpressmörtel zur Verfestigung des Mauerwerks eingebracht. Ein zweilagiger Sanierputz schließt die Fassadensanierung ab. Danach werden Putz und Mauerwerk der ständigen Beobachtung und Pflege unterliegen: „Wer baut wie ein Römer, muss auch pflegen wie ein Römer“, betont Reuter.

Bauchig wie ein Fass wölbt sich indessen die östliche Wand nach außen. Auf halber Höhe liegt das Lot eng an der Mauer, oben und vor allem unten beträgt der Abstand dagegen bis zu 32 Zentimeter.

Die Arbeiter haben daher Löcher ins Mauerwerk bis zur Betonbodenplatte im Innern gebohrt: Die Wand soll an der Platte verankert werden, um ein weiteres Wegdriften zu verhindern. Bis Oktober wird die Sanierung dauern, was aber nicht am Arbeitstempo der Handwerker liegt, sondern an den erforderlichen Trocknungszeiten.

Währenddessen läuft der Betrieb in und an der Vorburg weiter, wenn auch im Ostflügel mit Einschränkungen: Neben Firmenveranstaltungen, Hochzeiten und anderen Familienfesten stehen unter anderem das Kinderfest am 1. Mai, zwei Kunstausstellungen, der Mittelaltermarkt im Juni und der Gartenmarkt im September auf dem Programm, erläutert Evelin Küster-Nayel, Geschäftsführerin der Kultur- und Veranstaltungs-GmbH (KVV).

Bereits seit Mitte Januar betreibt der Wuppertaler Gastronom Paolo Lorenzo das Bistro wieder von freitags bis sonntags. Hier stehen noch kleinere Umbauarbeiten an, auch der Vorbereitungsraum für das Bistro im alten Lager ist noch nicht ganz fertig.

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