Vorlesewettbewerb: Vertieft in die Welt der Worte

Beim Kreisentscheid des Vorlesewettbewerbs in Mettmann gaben 21 Schüler ihr Bestes und entführten Jury und Gäste in Abenteuer- und Detektivgeschichten.

Mettmann. Ein wenig schnell poltern die Buchstaben zu Beginn noch aus Katherina Kipkes Mund. Doch allmählich gewöhnt sich die Zwölfjährige an das Mikrofon, das vor ihrer Nase steht, und an die vielen Blicke, die im Sitzungssaal des Kreishauses auf sie gerichtet sind.

Die Hände der Hauptschülerin hören auf zu zittern, und dann lässt sie Gäste, Jury und die anderen Schüler beim Kreisentscheid des Vorlesewettbewerbes in ihr Buch eintauchen.

Drei Minute lang lauschen alle gespannt der Geschichte der „Drei Ausrufezeichen“ Franzi, Kim und Marie — das weibliche Pendant zu den bekannten Detektivgeschichten der „Drei Fragezeichen“.

„Für Mädchen eben“, sagt Katherina zu dem gewählten Text, bevor sie aufs Podium zum Vorlesen geht. Da ist sie offenbar noch ganz cool. „Ich wäre viel nervöser“, sagt auch Referendarin Maren Jahnke-Ouni, die die Schülerin der Hildener Theodor-Heuss-Schule begleitet. „Meine Mutter muss leider arbeiten“, erklärt die kleine Vorleserin und ist sichtlich froh, dass jemand Bekanntes dabei ist.

Unter den anderen Schülern erkennt sie aber schnell noch mehr bekannte Gesichter. So wird die Hildener Gymnasiasten Katja Stuhlträger freudig winkend begrüßt, „wir kennen uns vom Stadtentscheid“, sagt Katherina. Und ihre Sitznachbarin Laura Schulte aus Langenfeld wird schnell zur Verbündeten — oder eben Leidensgenossin.

Bei Versprechern der anderen Schüler werfen sie sich einen vielsagenden Blick zu, bevor sie aufs Podium schreiten, sprechen sie sich Mut zu. Als für Katherina das Glöckchen läutet, das Zeichen dafür, dass die drei Minuten um sind, atmet die Zwölfjährige erleichtert auf. Geschafft!

Alle 21 Teilnehmer geben ihr Bestes. Bei dem einen kommen die Worte fließender über die Lippen, der andere gerät vor Aufregung manchmal ins Stocken. So unterschiedlich die Vorleser sind, genauso unterschiedlich sind die Bücher: Von bekannten Vampirgeschichten bis hin zu Abenteuerromanen à la Robinson Crusoe ist alles vertreten.

„Ich war doch ganz schön aufgeregt, aber eigentlich bin ich sehr zufrieden. Nur ein- oder zweimal habe ich mich verlesen“, resümiert Katherina am Ende. Das Üben mit ihrer Mutter hat sich gelohnt.

Die Betonungen stimmten, die wörtlichen Reden hat sie lebhaft und mit wechselnder Stimme vorgetragen. „Vor allem bin ich aber stolz und froh, es vom Vorlesewettbewerb an meiner Schule und in der Bücherei bis hier hin zum Kreisentscheid geschafft zu haben.“ Am Ende reichte es für Katherina aber sogar für den zweiten Platz.

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