Wanderung: Immer an der Anger lang

Die dritte Tippeltour führt in die bezaubernde Umgebung von Ratingen.

Ratingen. Diesmal führt uns unsere Tippeltour durchs Angerbachtal. Die gesamte Wanderwelt schwärmt von diesem Kleinod östlich von Ratingen. Wir lassen uns überzeugen, folgen unserer Neugier und gelangen endlich auf den Wanderparkplatz "Auf der Aue".

Von dort an geht es erst einmal steil bergab. Langsames Herantasten an das Gelände ist angesagt. Unten angekommen, lockt links das bekannte Ausflugslokal "Liebevoll" in der Auermühle. Wir widerstehen der Verlockung, wohl wissend, dass nach den angenehmen Mühen des Tippelns - nach rund 1,5 Stunden - eine Begegnung mit Speis und Trank auf dem Plan steht.

Der Wanderweg A9 ist für die nächste Zeit der unsere. Linksseitig erblicken wir ihn, den Angerbach. Dann verschwindet er kurz, um gleich wieder im Blickfeld aufzutauchen. In Wülfrath entspringend, mäandert das muntere Flüsschen sanft und gleichmäßig fallend durch das 20 Kilometer lange Tal. Am Ende gelangt es in die Rheinebene und wird dort vom großen Strom empfangen.

Wir werden verwöhnt von einer Sommernatur, die an Üppigkeit nichts zurückhält. Feuchte Wiesen, wohin wir schauen. Wir bewundern Erlen und Eschen, auch Weiden. Dichte Buchenwälder wachsen auf dem Kalkboden besonders gut. Wir können nur immer wieder staunend die Vielfalt unserer heimischen Natur bewundern.

Kurze Zeit später sehen wir eine große Pferdekoppel mit friedlich grasenden Tieren. Ein schönes Fachwerkhaus direkt nebenan erfreut unser Auge, weckt ein wenig Neid auf die Besitzer. Schließlich trennen wir uns eine kleine Weile vom Angerbach. Dort, wo die Burganlage Gräfgenstein am Steilhang zu dieser Jahreszeit nur zu erahnen ist, überqueren wir das Flüsschen.

Und wir überqueren die Schienenstränge der bekannten Kalkbahn. Sie hat sich schon in frühen Tagen am Laufe des Angerbaches ausgerichtet. Auch heute noch wird auf diesem Wege das kostbare Gold der Region von Ost nach West transportiert.

An diesem Punkt der Tour kann man parallel zur Fließrichtung der Anger einen kürzeren Weg zurück zur Auermühle wählen. Wir entscheiden uns für den längeren Anstieg auf die Höhen. Etwa 500 Schritte später erfreuen wir uns an einem freien Blick auf Eggerscheidt. Wenn wir uns umwenden, erblicken wir die beiden Kirchtürme von Ratingen-Homberg.

Es ist immer wieder angenehm abwechslungsreich, wenn eine Tippeltour auf einer anderen Ebene fortgesetzt werden kann. Für uns ist die gewonnene Höhe ein Genuss fürs Auge. Pferde grasen, das Korn steht auf den Feldern. Am Lengelshof biegen wir links ab. Ganz sanft fällt dann das Gelände wieder ab. Wir erreichen den Waldrand. Eine dort stehende Bank lädt zur Rast.

Doch wir sind nicht müde. Das Herabsteigen in das Tal des Angerbaches ist reines Vergnügen. Schon bald ist ein kleiner Teich zu bestaunen. Die Auermühle grüßt mit ihrer Pracht. Wir lassen sie noch eine kurze Zeit zappeln, schließlich wollen wir unsere kleine Exkursion abschließen, nachdem wir auch noch der alten Papiermühle einen Besuch abgestattet haben. Auf deren Gelände haben sich innovative Unternehmen niedergelassen, um ihre Angebote zu präsentieren.

Dann kehren wir - uns von hinten nähernd - endlich zur Auermühle zurück. Dort ist das ausgedehnte Freizeitgelände zu bewundern. Wir setzen uns in den Biergarten und frönen den kulinarischen Genüssen. Eine kleine Tippeltour in wunderbarer Umgebung geht zu Ende. Den abschließenden Anstieg zum Parkplatz schaffen wir spielend.

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