Ausgleich im offenen Ganztag?

Die ungleiche Finanzausstattung der Ogatas beschäftigt Ausschüsse. Eine Lösung: Die Stadt könnte die Elternbeiträge gerecht verteilen.

Wülfrath. Geringe Einnahmen — kein Handlungsspielraum: Nicht nur die Offene Ganztagsgrundschule (Ogata) der Ellenbeek steht — wie die Vorsitzende des Fördervereins, Kurtula Gößl, für die gemeinsame Sitzung von Jugendhilfe- und Schulausschuss feststellt — unter finanziellem Druck.

Auch die Ogata Lindenschule klagt zum Bespiel über ungleiche Voraussetzungen der Ogatas im Stadtgebiet. Das streicht Lilo Löffler, Geschäftsführerin des Sozialdienstes katholischer Frauen und Männer (SKFM), heraus. Die Stadt soll nun Verbesserungsmöglichkeiten ermitteln und aufzeigen. Das beschließen die Ausschüsse einstimmig. „Der Finanzrahmen ist angespannt“, weiß Martin Sträßer (CDU). Das weisen die Berichte der Träger der Ogatas nach. In Wülfrath wird der Betrieb ausschließlich mit Landesmitteln und Elternbeiträgen finanziert. „Wir sind die einzige Stadt im Kreis Mettmann, die keine zusätzlichen Mittel gewährt“, stellt auch Fachbereichsleiter Hans-Werner van Hueth fest.

Es sei aber an der Zeit, die Ogata besser auszustatten, fügt er hinzu. Das Wie steht aber nicht fest. 935 Euro zahlt das Land pro Kind und Jahr an die Ogata. Dazu kommt der Elternbeitrag, der — gestaffelt nach dem Familieneinkommen — zwischen 30 und 100 Euro liegt. Geschwisterkinder zahlen die Hälfte. Nun lässt der Gesetzgeber ein Anheben der Höchstgrenze auf bis zu 150 Euro zu. Eine Möglichkeit, die zum Schuljahr 2013/14 wohl ausgeschöpft werden wird. Von dieser Erhöhung, merken die Vertreter der Ogata Ellenbeek und Lindenschule an, würden die Einrichtungen kaum profitieren, weil viele Eltern eher in den niedrigen Einkommensstufen zu finden seien.

Hans-Werner van Hueth: „Die unterschiedlichen Strukturen und Lagen der Grundschulen tragen zu einer Ungleichbehandlung in der Ogata bei.“ Daher müsse auch darüber nachgedacht werden, wie ein Ausgleich geschaffen werden könne.

Einen Vorschlag unterbreitet im Ausschuss Lilo Löffler. Sie verweist auf die Vorgehensweise der Stadt Mettmann. „Dort sammelt nicht jede Ogata das Geld, sondern zentral die Stadt, die dann einen Mittelwert pro Kind verteilt.“

Eine Regelung, die auch Diakon Michael Anhut begrüßt: „Wir müssen die Förderung der Kinder stadtweit hinkriegen und nicht pro Einrichtung.“

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