BDA: Mit 100 ran an die Hanteln

Lucie Beiche macht im hohen Alter aktiv bei der Sturzprophylaxe im Otto-Ohl-Haus mit.

Wülfrath. Lucie Beiche ist kaum zu bremsen. Wenn sie blaue und rote Hanteln sieht, wird sie quicklebendig. Sie sucht sich stets die Schwereren aus. Lucie Beiche stemmt nicht im Fitnessstudio, die 100-Jährige macht mit im Projekt Sturzprophylaxe im Haus-Otto-Ohl der Bergischen Diakonie Aprath.

Unterstützt wird sie von Physiotherapeuten Thomas Koster, der die kleine Sportgruppe ehrenamtlich betreut. Die Gymnastik beginnt mit Fußwippen, dann werden grüne und gelbe Thera-Bänder verteilt. "15 Mal so weit es geht auseinanderziehen", fordert er die Damen auf. Für Eleonore Hänel (85), Gerda Gekat (89), Gerda Bergmann (93), Hildegard Oberste-Brink (95) und Lucie Beiche kein Problem. Insgesamt 60 Mal werden die Thera-Bänder gedehnt. "Das war schwer, aber schön", sagt Lucie Beiche, die ihr ganzes Leben Sport getrieben hat. Tennis, Schlittschuhlaufen, Rad fahren. Aber nicht alle Damen konnten oder durften in ihrer Jugend Sport treiben. Gerda Gekat: "Mein Sport war die Flucht von Königsberg ins Rheinland."

Sturzprophylaxe: Jeden Freitag ab 11 Uhr werden unter Anleitung von Physiotherapeuten Dehn-, Streck- und Ausdauerübungen gemacht. Damit soll eine lange Gangsicherheit der oft hochbetagten Senioren erreicht werden.

Snoezelen: Für demente oder stark verwirrte Heimbewohner bietet die Motopädin Henriette Vogel Gehtraining an. Auch ist Entspannung durch "snoezeln" angeboten. Snoezelen kommt aus dem Niederländischen. Ist eine Kombination aus den Wörtern doezelen (dösen) und snufelen (schnuppern). Beim snoezelen werden die Sinne angesprochen. Auf die Senioren wirkt das entspannend.

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