Bürgerverein Flandersbach: Ruda und sein Team hören auf

Bürgerverein Flandersbach in der Krise: Es findet sich niemand, der im Vorstand Verantwortung übernehmen will.

Wülfrath. Im Saal des Landgasthofs Flandersbach herrscht betretenes Schweigen. Manch einer hätte wohl nicht damit gerechnet, dass das Führungsteam des Bürgervereins wirklich ernst macht mit dem, was seit Jahren angekündigt war. Doch Dietmar Ruda lässt sich nicht erweichen: „Das war es für uns.“ Nach 21 Jahren als Vorsitzender des Bürgervereins ist Dietmar Ruda auf der diesjährigen Jahreshauptversammlung mit dem gesamten Vorstand nicht mehr zur Wiederwahl angetreten. Zudem hat sich der Festausschuss aufgelöst.

Eine Nachfolge ist nicht in Sicht. Trotz intensiver Gespräche hatte sich keines der Mitglieder des immerhin 231 Personen starken Bürgervereins im Vorfeld bereiterklärt, in einem neuen Vorstand Verantwortung zu übernehmen. Dabei hatten die Verantwortlichen schon vor drei Jahren angekündigt, dass dies ihre letzte Legislaturperiode sein würde. Dennoch dachten wohl viele, dass sich Ruda und Co. im Zweifel noch einmal erweichen lassen würden.

„Mach’ doch noch vier Jahre, dann hast du 25-jähriges Jubiläum“, ruft ihm selbst bei der Jahreshauptversammlung noch ein Mitglied zu. Doch der Entschluss steht fest. „Es ist an der Zeit, dass in diesen Verein frisches Blut einzieht, dass noch einmal neue Ideen reinkommen“, sagt Ruda. Spätestens als zum Weckmann-Kegeln am Ende des vergangenen Jahres nur 17 Vereinsmitglieder kamen, sei für ihn klargeworden: „Das ist das Zeichen, dass mal etwas Neues her muss.“

Ruda hatte den Vorsitz vor 21 Jahren eigentlich nur kommissarisch übernommen, wurde dann aber immer wiedergewählt. Stellvertreterin Gabi Strack ist seit 1994 dabei, Kassiererin Ulrike Knof erbte einen Posten quasi vom Vater. Dem Quartett, das durch den langjährigen Beisitzer Udo Werner komplettiert wird, hat die Arbeit Spaß gemacht, und so haben sie sich immer mit viel Engagement für die Belange der Flandersbacher eingesetzt. Jahr für Jahr für Jahr gab es dank Vorstand und Festausschuss ein Osterfeuer, Weihnachten wurde ein Tannenbaum aufgestellt und wegen des Ausbaus der A 44 mit den Behörden verhandelt.

Nun steht der Verein am Scheideweg. Da es keine Neuwahlen gab, leitet der alte Vorstand die Geschäfte nur noch kommissarisch. „Es wird aber keinerlei Veranstaltungen mehr geben“, macht Ruda deutlich. Das saß: Kein Osterfeuer mehr, zu dem 2011 immerhin 300 Gäste kamen? Im Saal rumort es und schließlich fasst sich Dirk Klüser ein Herz: „Ich kümmere mich, dass wir genügend Leute finden und das Osterfeuer auf die Beine stellen“, verspricht er.

In sechs Monaten soll ein neuer Versuch unternommen werden, einen Vorstand zu wählen.

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