Die Jusos sind zurück — online

Nach acht Jahren Pause hat Hakan Dönmez die Arbeitsgruppe wieder aktiviert.

Wülfrath. Die Jusos in Wülfrath? Da war doch mal was. . . Es ist fast zehn Jahre her, dass die Arbeitsgruppe der Jungsozialisten in der SPD vor Ort mangels Mitstreitern aufgegeben wurde. Nun wird sie wieder belebt — zunächst im Internet beim Sozialen Netzwerk Facebook, später auch ganz real. Das versichert Hakan Dönmez im Gespräch mit der WZ.

Der 20-Jährige hat die Initiative ergriffen. Es ist erst einige Monate her, dass er sein Interesse an der Politik in konkretes Handeln umgesetzt hat. Die Revolutionen in Nordafrika zum Beispiel machten ihn neugierig. Wie funktionieren solche Prozesse? In SPD-Kreis-Geschäftsführer Peter Zwilling fand er Unterstützung. Das Ergebnis: die Informations- und Gesprächsreihe „Junge Leute diskutieren Politik“. Sie hat inzwischen zweimal stattgefunden.

Für Zwilling ist das auch eine Rückbesinnung auf eigene Erfahrungen: „Junge Menschen in der Politik sind die Sicherung unserer Demokratie. Deshalb müssen wir Politik interessant machen und jungen Leuten Gestaltungsmöglichkeiten einräumen.“

„In meinem Freundeskreis waren die Leute überrascht, dass man solche Veranstaltungen aufziehen kann. Und das außerhalb einer Partei, aber mit Hilfe einer Partei“, schildert Hakan Dönmez, der kein Mitglied bei der SPD ist, seine Erfahrung. Ihn ermutigte die Resonanz, den nächsten Schritt zu tun und eine Gruppe bei Facebook zu gründen. „Ich habe eine Umfrage in meinem privaten Umfeld gemacht.“ Sie hat ihn überrascht: „Die Nachfrage ist da. Die ist groß. Die jungen Leute wollen mitreden. Und ganz oben steht das Thema Kommunalpolitik“, sagt Dönmez.

Konkret gehe es um die Zukunft von Stadthalle und Rathaus-Areal. Da bestehe viel Erklärungsbedarf. Aber auch das Problem, wo sich junge Leute in Wülfrath treffen können, sei ein wichtiges Thema. Hakan Dönmez: „Offenbar gibt es da auch Missverständnisse zwischen Jugendlichen und Polizei. Da muss dringend miteinander gesprochen werden“, sagt er.

Und deshalb sollen die gestarteten Aktivitäten nicht in einer Internet-Gemeinschaft verharren. „Spätestens in drei Monaten soll es eine richtige Juso-AG mit einem Vorsitzenden und regelmäßigen Treffen geben.“

Eine Entwicklung, die Wolfgang Preuß, SPD-Ortsvereins-Vorsitzender, begrüßt. Die Reihe „Junge Leute diskutieren Politik“ sei der richtige Anfang gewesen. Dem Interesse folgend, werde sich der nächste Abend mit der Kommunalpolitik befassen.

Auch Kerstin Griese, SPD-Kreisvorsitzende und für Wülfrath zuständige Bundestagsabgeordnete, ist begeistert. Es sei klasse, dass sich wieder eine Gruppe aktiver Jusos treffe. „Davon verspreche ich mir gute Ideen für die Interessen Jugendlicher in Wülfrath und Schwung für die SPD. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit. Und ich rühre gerne die Werbetrommel und rufe Wülfrather Jugendliche auf: ,Schnuppert doch mal rein und macht mit bei den Jusos!’“

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