Feuerwehr: Amtszeit von Stadtbrandmeister wird nicht verlängert

Die Stadt will die Amtszeit von Stadtbrandmeister René Rahner nicht verlängern.

Wülfrath. Die Stadt will die Führung der Freiwilligen Feuerwehr neu ordnen — unter neuer Leitung. Am 30. März läuft die Amtszeit von Stadtbrandmeister René Rahner als Ehrenbeamter ab — und sie soll nicht verlängert werden. Das hat Bürgermeisterin Claudia Panke bestätigt. Diese Personalie wird seit Wochen in Rathaus und Feuerwache diskutiert. In dieser Woche ist die Debatte eskaliert, nachdem Rahner die Wehr über die Pläne in Kenntnis gesetzt hat.

Rund 80 Mitglieder hat die Wehr. Unter den Ehrenamtlern rumort es. Viele schlagen sich auf Rahners Seite, aber längst nicht alle. „Das ist eine gespaltene Truppe“, sagt ein Wehrmann, der seit mehr als zehn Jahren dabei ist. Seinen Namen will er in der Zeitung nicht lesen. „Hier wird intern Druck aufgebaut“, sagt er noch.

Rahner schweigt, „aus Loyalitätsgründen“ wolle er sich nicht äußern, nicht zum Verfahren, nicht zu den Vorwürfen. Von dienstrechtlichen Vergehen ist die Rede, von Beleidigungen in Richtung Stadtchefin, von Vetternwirtschaft. Familienmitglieder Rahners sollen Wehrmitglieder bedroht haben. Auch habe Rahner ärztliche Untersuchungen und Tests, zu denen der Feuerwehrchef verpflichtet ist, nicht wahrgenommen. Diese Kritikpunkte will die Stadt nicht kommentieren. „Es gibt interne Ermittlungen“, sagt Panke. Ein Jurist sei längst eingeschaltet.

Mehr als 30 Jahre ist Rahner aktiv bei der Wehr. 16 Jahre war er deren stellvertretender Leiter. Vor sechs Jahren trat er die Nachfolge von Bernd Bachmann als Stadtbrandmeister an. Als möglicher neuer Stadtbrandmeister wird der amtierende Stellvertreter Florian Gerstacker gehandelt.

Diese Personaldiskussion, aber auch die auslaufenden Verträge der Gerätewarte (wir berichteten) sorgen für eine Zerreißprobe in der Wehr. In öffentlicher Fachausschussitzung hatte Feuerwehrmann Matthias Mausbach die schlechte Stimmung in der Wehr beklagt und über sinkende Motivation berichtet, die auch zu Wehraustritten führen könnte. Parallel zieht nach WZ-Informationen die Stadt in Erwägung, Feuerwehrleute ausbilden zu wollen, um den Wegfall der Gerätewarte — die Jobs waren auf zwei Jahre befristet — zu kompensieren.

Panke will die Diskussion nicht in der Öffentlichkeit führen. „Das beschädigt das Ansehen von Personen und die Wehr. Das kann niemand wollen“, sagt sie. Nach Informationen der WZ hat Panke die Mitglieder der Wehr zu einem Informationsabend eingeladen.

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