Handel: Aldi will weg aus der Ellenbeek

Das Unternehmen sieht am Standort keine Möglichkeiten zur Entwicklung. Einen Umzug an die Wilhelmstraße ließ die Stadt nicht zu.

Wülfrath. Keine gute Nachricht: „Der Aldi-Markt Ellenbeek wird spätestens mit dem Auslaufen des Mietvertrags geschlossen“, kündigt Claus Martin, Leiter Immobilien und Expansion bei der Aldi-Immobilienverwaltung, auf Anfrage der WZ an. Und der Vertrag läuft in diesem Jahr aus, wie eine Sprecherin des Eigentümers, die Mondura Liegenschaften AG in Frankenthal, bestätigte.

Der Standort des Aldi-Marktes am „Roten Platz“ sei nicht mehr zeitgemäß, sagt Martin weiter. „Da es am Standort selbst keine ausreichenden Entwicklungsmöglichkeiten gibt, hatten wir der Stadt Wülfrath und der Bürgermeisterin Verlagerungsmöglichkeiten im unmittelbaren Nahbereich an der Wilhelmstraße vorgeschlagen“, sagt der Aldi-Vertreter.

Bekanntlich wollte der Discounter einen großen Markt auf dem Gelände von Ford Thiel neben der Aral-Tankstelle errichten. Diese Ansiedlung lässt allerdings das Einzelhandels- und Zentrenkonzept nicht zu. Aus dieser Absage will das Unternehmen seine Konsequenzen ziehen. Claus Martin: „Wir bedauern, dass wir dem Bereich Ellenbeek in Wülfrath zukünftig nicht mehr als Nahversorger zur Verfügung stehen werden.“

Als „eher schwierig“ bezeichnet Wirtschaftsförderer Karsten Niemann die Kommunikation mit Aldi. „Es ist klar, dass wir als Stadt das Unternehmen in der Ellenbeek halten wollen. Es ist wichtig für die Nahversorgung. Aber das Unternehmen informiert uns über seine Schritte nicht“, so Niemann. Mit dem Eigner der Immobilie sei man aber in Kontakt. „Wir haben auch aufgezeigt, dass wir sehr wohl gewisse Entwicklungsmöglichkeiten für Aldi am aktuellen Standort sehen“, sagt Niemann.

Auch eine Mondura-Sprecherin sieht den Gesprächsfaden mit Aldi noch nicht als gerissen an. Sie bestätigt, dass die Stadt Optionen aufgezeigt hat. „Wir sind an ener Lösung mit Aldi interessiert. Und wir sind da auch weiter im Gespräch“, heißt es aus Frankenthal.

Der Rote Platz ohne Aldi? „Das würde nichts Gutes für den Stadtteil bedeuten“, befürchtet Veronika Thronberens, stellvertretende Vorsitzende des Stadtteilvereins Ellenbeek. Sie habe Angst, dass das ganze Zentrum am Platz darunter leiden könnte. Dort betreibt der Verein auch sein Café, das dienstags und mittwochs von 9 bis 12 Uhr geöffnet ist, in dem darüber hinaus Beratungs-, Sport- und Spielangebote gemacht werden.

„Die Exraangebote wird es nicht treffen. Aber einige Stammkunden kombinieren Einkauf mit einem Besuch bei uns“, so Thronberens. Sie hoffe, sollte Aldi tatsächlich ausziehen, „dass schnell eine Nachmieter-Lösung gefunden wird“.

Regina Böttcher wohnt in Wuppertal, hat aber ein Konto bei der Kreissparkasse Düsseldorf. Besucht sie deren Filiale in der Ellenbeek, „gehe ich auch immer zu Aldi einkaufen“. Viele Bekannte würden im Umfeld wohnen. „Denen würde der Markt sehr fehlen.“

Für Kundin Kläre Schneider wäre eine Schließung des Discounters „eine Katastrophe“. Das sieht Ayse Gürlek, die in der Ellenbeek wohnt, ebenso: „Ich habe kein Auto. Wo soll ich nun günstig einkaufen?“

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