Klimmzüge für besseres Klima

Das neue Klimaschutzkonzept der Stadt soll als Kernthemen unter anderem den Ausbau der Nahwärme, Energieberatung, aber auch Standorte für Windräder haben.

Wülfrath. Er habe ein „wirklich gutes Gefühl“. Die Stadt werde ein Konzept vorlegen können, „das uns viele Chancen aufzeigt“, sagt Andreas Bornemann. Im Gespräch zieht der Umweltreferent Bilanz über den Stand des Klimaschutzkonzepts: „Wir haben gute Möglichkeiten für lokale, ökologische Energiezeugung und eine regionale Wertschöpfung.“

Schon im Februar soll ein erster Konzeptentwurf im Rathaus vorliegen. Schon jetzt hat Bornemann Erkenntnisse. „Nahwärme, Windenergie und verstärkte Energieberatung“, sind Themen, die verstärkt in den Fokus gerückt werden sollen.

Gerade abgeschlossen hat die Stadt eine Fragebogenaktion unter Immobilienbesitzern, deren Häuser von 1983 errichtet wurden. „Die Auswertung ist noch nicht abgeschlossen“, merkt Bornemann an.

Aber erste Trends seien erkennbar. Studenten hatten im Vorfeld 1250 Häusern ermittelt. „Uns war wichtig, dass die Besitzer auch in den Häusern leben, weil ihnen dann noch mehr an der Qualität liegt“, sagt Bornemann.

Mehr als 25 Prozent der Angeschriebenen haben die Fragebögen ausgefüllt. „Mit so einem Rücklauf haben wir nicht gerechnet. Wir hatten eine Quote von zehn Prozent erwartet. Wir haben offenbar die richtige Zielgruppe getroffen“, stellt er fest. Viele hätten bereits Maßnahmen zu energetischen Verbesserung vorgenommen. Zehn Prozent der Teilnehmer haben Interesse an einer Energieberatung. „Da bereiten wir Dienstleistungsverträge vor.“ Überhaupt solle der Aspekt zielgenauer Beratung verstärkt verfolgt werden.

Ein zweites Thema: die Windenergie. „Das Konzept wird dazu Aussagen treffen. Auch Suchräume, wo Windräder aufgestellt werden können, werden benannt“, so Bornemann. Da müsste aber vor allem noch mit den Grundstückseigentümern gesprochen werden. Im Konzept kommen die Experten zu dem Schluss, dass die bisher ausgewiesenen Windvorrangzonen überplant werden müssten.

Potenzial macht das Konzept insbesondere im Bereich Nahwärme/Kraft-Wärmekopplung aus, „wo wir ja heute schon beste Erfahrungen mit einem Blockheizkraftwerk am Hallenbad machen“. Er prüfe aktuell, inwiefern für KWK-Projekte öffentliche Fördergelder eingeworben werden können.

Damit stößt Bornemann bei Juan-Carlos Pulido, GWG-Geschäftstführer, auf offene Ohren. „Ich sehe das sehr positiv.“ So könnte rund ums Hallenbad eine größere Nahwärme-Insel gezogen werden, in die auch das ehemalige Bunker- und Autohaus-Areal an der Goethestraße aufgenommen werden könnte.

Pulido: „Den Strom vor Ort erzeugen und das Abfallprodukt Wärme nutzen: Das passt doch.“ Auch am Dienstleistungszentrum sei das denkbar, „wobei auch weitere Bauprojekte berücksichtigt werden könnten“.

Davon würden alle profitieren: Nutzer und Umwelt. „Eine echte Win-Win-Situation“, sagt Pulido.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort