„Mehr Winterdienst kostet auch mehr“

Um künftig besser gerüstet zu sein, schlägt der Baubetriebshof die Vergrößerung des Salzlagers und die Anschaffung eines weiteren Räumfahrzeugs für Nebenstraßen vor.

Wülfrath. Der Winter mit Eis und Schnee gehört schon seit einiger Zeit der Vergangenheit an. Doch viele haben die Bilder von verschneiten Straßen, festgefahrenen Lastwagen und in Schneemassen verschwundenen Autos noch gut vor Augen — auch die Mitarbeiter des Baubetriebshofs. „Das war schon heftig, so etwas hatten wir schon lange nicht mehr“, sagt Frank Küppersbusch, Leiter des Baubetriebshofes, der gestern auf WZ-Nachfrage Bilanz zog.

Trotz der heftigen Schneefälle und Minustemperaturen seien die Straßen aber noch „relativ griffig gewesen, so dass wir auch mit dem Salz gut auskamen“, sagt Küppersbusch. 300 Tonnen von dem Streugut seien verbraucht worden, hinzu kamen 50 Tonnen Granulat. „Natürlich haben sich auch in diesem Winter wieder Bürger beschwert, das ist aber jedes Jahr so“, sagt er. Aber in der Regel hätten die Wülfrather Verständnis gezeigt. „Sie haben ja gesehen, dass wir unermüdlich im Einsatz waren.“ 17 Mitarbeiter des Baubetriebshofes waren pro Schicht im Dienst. 22 Mitarbeiter gibt es insgesamt. „Und bei zwei Schichten, die wir fahren, blieb es nicht aus, dass Mitarbeiter auch Doppelschichten gemacht haben.“

Zudem sei es manchmal auch nicht möglich gewesen, alles sofort zu räumen, weil Autofahrer ihre Wagen so ungünstig geparkt hatten, dass die Räumfahrzeuge nicht durchkamen.

Von den Beschwerden der Bürger weiß auch Tiefbauamtsleiter Hans-Peter Pfeiffer. „Häufig haben sich Leute darüber aufgeregt, dass in der Straße, in der sie leben, nicht geräumt wurde. Wir hatten viele Anrufe, dass sich der Schnee meterhoch türmt.“ Dies sei aber überall in der Stadt der Fall gewesen. „In der Innenstadt und an den Hauptstraßen haben wir die Schneemassen auch mit Lkw abgefahren.“ Die Forderungen von Bürgern, auch in den Anwohnerstraßen zu räumen, hält Pfeiffer aber für „überzogen, unrealistisch und einfach nicht machbar mit den Kapazitäten an Mitarbeitern und Fahrzeugen, die vorhanden sind“.

Deshalb haben die Mitarbeiter des Baubetriebshofs Vorschläge unterbreitet, „um für den nächsten Winter noch besser gerüstet zu sein“, wie Küppersbusch sagt. Dazu gehören die Vergrößerung des Salzlagers sowie die Anschaffung eines weiteren Räumfahrzeuges für Seitenstraßen. Küppersbusch: „Bisher haben wir nur ein solches Fahrzeug, das auch in Anwohnerstraßen fahren kann. Ein zweites wäre gut, um die gesamten 60 Kilometer Straßenstrecke in Wohngebieten räumen zu können.“ Sollte sich die Politik dafür entscheiden, ginge dies aber nicht, ohne die Gebühren zu erhöhen. „Damit müsste der Bürger dann rechnen.“

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