Neviges: Auf der „Pilgerachse“ von der Innenstadt zum Schloss

Entwicklungskonzept: 2009 wollen die Technischen Betriebe Hinweistafeln aufstellen und die Umgestaltung des Brunnenplatzes in Angriff nehmen.

Neviges. Eine attraktivere Gestaltung der Fußgängerzone inklusive Brunnenplatz Im Orth sowie die Einrichtung einer "Pilgerachse", die den Bezug zwischen Ortskern, Wallfahrtskirche und Schloss Hardenberg herstellen soll, sind als weitere Bausteine im Entwicklungskonzept für Neviges vorgesehen.

Als erstes soll im kommenden Jahr der Brunnenplatz ein neues Gesicht bekommen. Der Verein Kinderstadt Neviges macht sich bereits seit einigen Jahren für die Realisierung eines "Navigisa"-Brunnens stark.

Einen ersten Entwurf für einen Wasserspielplatz, der geographische und architektonische Elemente des Wallfahrtsorts widerspiegelt, hatte der Nevigeser Fotograf und Künstler Reiner de Bruyckere schon vor drei Jahren vorgelegt. Das im Bezirksausschuss vorgestellte Modell solle nun in leicht modifizierter Form realisiert werden, sagte Ralph Güther, Leiter der Technischen Betriebe (TBV).

Dazu wird der ganze Platz neu aufgeteilt: Der vorhandene Brunnen und die Hochbeete zergliedern die Fläche derzeit sehr stark in kleine, kaum nutzbare Teilflächen. Indem der neue Brunnen aus dem Mittelpunkt des Platzes heraus ein Stück mehr an den Rand wandert, ergeben sich bessere Möglichkeiten für die angrenzenden Gastwirte, eine Außengastronomie einzurichten.

Auch bei Veranstaltungen wäre der Platz erheblich besser nutzbar, sagte der TBV-Leiter. Flankierend sollen längs der Gebäudezeilen zwischen Elberfelder Straße, Durchgang zum Busbahnhof und der Einmündung Im Orth Bäume gepflanzt und Sitzbänke aufgestellt werden.

Ein weiteres Vorhaben, bei dem de Bruyckere als Ideengeber fungierte, ist die so genannte Pilgerachse. Sie wurde aus dem Vorschlag entwickelt, Hinweisschilder in der Innenstadt aufzustellen, die dem Besucher Erläuterungen zu historischen Gebäuden bieten sowie als Infotafeln oder Wegweiser dienen können.

Auch dazu gibt es erste Entwürfe. Die Tafeln sollen sich gestalterisch an die vorhandene Bauarchitektur anlehnen und das Rosenmotiv aus dem Mariendom als wiederkehrendes Element aufnehmen. Die Standorte sollen so gewählt werden, dass eine Sichtbeziehung von einer Tafel zur nächsten besteht - soll heißen, der Besucher wird von einem Standort zum nächsten weitergeleitet, erläuterte Grünflächenplaner Gisbert Böker.

So sollen Gäste vom Ortskern zum Schloss geführt werden. Eine besondere Bodengestaltung wurde verworfen, weil der Sinn sich nicht sofort erschließt, und sie teuer ist. Auch "sollen die Leute nicht ständig zu Boden schauen", sagte Böker.

Die Details müssen jeweils noch festgelegt werden. Zu den Kosten beider Vorhaben wollte Güther noch keine Auskunft geben. Für den Platz sagte der TBV-Leiter zu, dass sein Haus alle Arbeiten bis zur "Oberkante Fußboden" übernehmen werde.

Für den Brunnenbau selbst hat der Kinderstadtverein bereits Spenden eingeworben, und für die Schautafeln habe sich bereits ein Sponsor gefunden. Losgehen könnte es in der zweiten Jahreshälfte 2009 - vorausgesetzt, die politischen Gremien stimmen zu und "es bricht nicht wieder die Nevigeser Krankheit aus", sagte Güther.

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