Pastor Duthe bis auf weiteres beurlaubt

Die Gemeinde senkt ihr Finanzdefizit deutlich ab.

Wülfrath. Es ist eine Feststellung, die Bernd Jost auf seiner letzten Gemeindeversammlung als Vorsitzender des Presbyteriums der Evangelisch-reformierten Gemeinde trifft. Eine Erklärung über die Hintergründe und die Folgen bleiben aus. Auch keines der rund 90 Gemeindeglieder im Gemeindehaushaus am Pütt fragt nach, warum Pfarrer Wolfgang Duthe „bis auf weiteres vom Dienst beurlaubt ist“, wie Jost sagt.

Fakt ist wohl, dass die Beurlaubung seit vergangenem November gilt. Seither kursieren Gerüchte in der Gemeinde. Öffentlich will kein Presbyter etwas sagen. „Es ist eine Tragödie“, sagt ein Mitglied. „Es gab staatsanwaltliche Ermittlungen“, sagt ein anderes. „Das Landeskirchenamt hat noch nicht entschieden“, sagt Jost.

Statistisches prägt die erste Versammlung im Jahr: Stand 30. Juni 2011 hatte die Kirchengemeinde 6159 Gemeindeglieder — 79 weniger als im Vorjahr. Den 11 Bestattungen und 22 Kirchenaustritten standen 35 Taufen und acht Eintritt gegenüber — wie Jost bilanziert.

„Wir segeln auf hoher Kante, aber wir werden nicht kentern“, macht Kirchmeister Friedrich-Wilhelm Vogel aufmerksam, dass die Kirchengemeinde sich finanziell weiter in schwerer See befindet — auch wenn das Defizit sinkt. Sah der Etat 2011 eine Lücke von mehr als 100 000 Euro vor, sind für dieses Jahr 45 000 Euro kalkuliert. Ein Minus, das aus der Rücklage gedeckt werden muss. Vogel: „Wir sind am Limit. Wir müssen versuchen, zu vernünftigen Einsparungen zu kommen.“ Es muss weiter gespart werden.

Damit muss sich dann das neue Presbyterium auseinandersetzen, das am 5. Februar gewählt wird. Die 14 Kandidaten für die zwölf Plätze stellen sich auf der Versammlung vor. Neue wie Ina Priss oder Stephan Brinkmann und Erfahrene wie Friedhelm Preußner und Rolf vom Bögel treten an.

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