Ratingen: Thelens Traum wird wahr

Am Donnerstag wird im Ratinger Museum die Ausstellung mit bisher nicht gezeigten Bildern des Malers Emil Schumacher eröffnet.

Ratingen. Lang hat es gedauert, bis Klaus Thelen, der kommissarische Leiter des Museums der Stadt Ratingen, sich einen Traum erfüllen konnte. Seit 1999 versuchte er, in Ratingen eine Ausstellung mit Werken des Malers Emil Schumacher auf die Beine zu stellen. Nun ist es so weit. Ab Donnerstag bis 13. Januar sind unter dem Titel "Immer wieder male ich mein Bild" bisher unveröffentlichte Gouachen (Papierarbeiten) und Ölbilder aus den Jahren 1989 bis 1999 zu sehen.

Dabei handelt es sich um eine kleine Sensation, denn so wird Ratingen die letzte Stadt sein, die in den Genuss einer Schumacher-Ausstellung kommt, ab 2008 werden seine Werke nur noch im neuen Emil-Schumacher-Museum in Hagen zugänglich sein.

Zu dieser außergewöhnlichen Ausstellung bietet das Museum der Stadt ein umfangreiches Vermittlungsprogramm an, das darauf zielt, den Museumsbesucher aus seiner klassischen Rolle als Konsument zu lösen und unter verschiedenen Gesichtspunkten in die Ausstellung mit ein zu beziehen. So gibt es zwei Workshops mit der renommierten Künstlerin Susanne Ristow, in dem der Besucher über sein eigenes Tun einen neuen Zugang zur abstrakten Kunst des Informel finden soll.

Regelmäßige Führungen durch die Ausstellung werden abwechselnd von mehreren Museumspädagogen betreut, zudem werden Künstlergespräche angeboten, bei denen Schumachers Werk aus verschiedenen Blickpunkten beleuchtet wird.

Künstler und Kunsthistoriker vermitteln im Dialog zwischen Bild und Betrachter, ein persönlicher Film über Schumacher bringt den Menschen hinter dem Künstler näher. "Wir müssen künstlerisch-kulturelle Bildung auf einen anderen Sockel stellen", weiß Klaus Thelen, immerhin wurde zuletzt laut darüber nachgedacht, ob Ratingen sich dieses Museum überhaupt noch leisten kann und will, als Argument wurden stets die niedrigen Besucherzahlen genannt.

Insofern darf die vermehrte, intensive und originelle pädagogische Begleitung der Ausstellungen durchaus als Pilotprojekt für die zukünftige Arbeit des Museums gesehen werden.

Auch ein spezielles Programm für Schulklassen liegt vor. Nachdem es zur Tim Brown-Ausstellung im vergangenen Jahr bereits ein erfolgreiches Projekt mit der Gruppe einer offenen Ganztagsschule gegeben hatte, soll auch hier wieder mit Schülern der 3. und 4. Klassen gearbeitet werden. Dann könnten die Kinder unter pädagogischer Anleitung selber eine Museumsführung für ihre Altersgenossen auf die Beine stellen.

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