Spielplätze in Ratingen: „Wir tun, was wir können“

Die SPD kritisiert den Zustand der Spielplätze in der Stadt. Doch die Verwaltung saniert zurzeit systematisch alle Flächen – und beteiligt dabei umfassend die späteren Nutzer.

Ratingen. Betrachtet man die Spielplätze in Ratingen, so ergibt sich kein allzu gutes Bild. Das findet jedenfalls die SPD. "Verglichen mit den Vorjahren ist die Situation zwar besser geworden", so Fraktionschef Christian Wiglow. Einige Flächen sähen aber nach wie vor traurig aus.

"Auf die lange Bank geschoben wird gar nichts", sagt hingegen Michael Hansmeier. Er ist im Jugendamt der Stadt für Spielplätze zuständig und weiß: Eine Kolonne im Grünflächenamt beschäftigt sich nur mit deren Erhaltung. "Die Mitarbeiter sind regelmäßig vor Ort und tun, was sie können." Manchmal dauere es eben, bis Ersatzteile geliefert werden oder es werde mal was übersehen. "Dann sind wir über Hinweise aus der Bevölkerung dankbar."

Hansmeier verweist auf etwas, das ihn seit Jahren beschäftigt: den so genannten Spielflächenentwicklungsplan. Darin wurde der Zustand aller Spielplätze analysiert und mit aktuellen pädagogischen Anforderungen verglichen. Das Ergebnis: Man merkte, dass fast alle Flächen sanierungsbedürftig sind. Daraufhin wurde eine Prioritätenliste aufgestellt. Die Idee: In jedem Stadtteil sollte mindestens ein großer, zentraler Spielplatz völlig erneuert werden.

"Alles zugleich konnte man nicht angehen", erklärt Hansmeier. Diese erste Prioritätenliste arbeite die Stadt zurzeit ab - noch: "Im kommenden Jahr sind wir durch." Danach muss neu überlegt werden. Denn: "Es gibt viele Plätze, die wir noch gar nicht angegangen haben", so Hansmeier. Es wird also eine neue Liste geben, die die nächsten Restaurierungen anzeigt.

Auf dem Spielflächenentwicklungsplan aus den 1990er Jahren sind sämtliche 130 Plätze im Stadtgebiet erfasst. In viele war seit 30 oder 40 Jahren kein Geld mehr gesteckt worden. Als einer der ersten Plätze wurde vor fünf Jahren der an der Gerhard-Tersteegen-Schule erneuert. Zuletzt wurde eine Fläche am Europaring überholt. Und nach den Ferien rollen die Bagger auch auf dem Balcke-Dürr-Areal an, um dort den neuen Spielplatz zu bauen.

Kinderträume Bei Sanierung und Neubau von Spielplätzen sind vor allem die späteren Nutzer gefragt. Die Verwaltung fragt Kinder nach ihren Wünschen und Vorstellungen. Sie dürfen Pläne vom idealen Spielplatz entwerfen.

Fantasialand Genau das ist manchmal Ergebnis der Planungen. Doch die Verwaltungsmitarbeiter erklären dann behutsam, wo finanzielle und technische Grenzen sind. Und schnell sind die Kinder wieder auf dem Boden der Tatsachen.

Pragmatisch Erstaunlich, wie weitsichtig selbst Grundschulkinder planen: Sie denken an Mülleimer und an Bänke für die Mütter. Viele Entwürfe haben auch schon Landschaftsarchitekten beeindruckt. Einige wurden umgesetzt. So ist in Lintorf ein Spielplatz mit burgenähnlichem Charakter entstanden, während am Europaring ein Klettergerüst brückenähnlich über einen Fußweg führt.

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