Tönisheide: Fantastische Mauerstückchen

Grundschüler haben in Kooperation mit der Kunst- und Musikschule ihren Schulhof mit einem Mosaik verschönert.

Tönisheide. "Das war schon eine ganz schöne Schweinerei", sagt der neunjährige Marcel und strahlt dabei über das ganze Gesicht. Kacheln kaputt schlagen, mit Schubkarren über den Schulhof laufen und sich dabei auch noch nach Herzenslust schmutzig machen - an der Grundschule Tönisheide ist alles erlaubt, wenn es zur Verschönerung des Schulhofs beiträgt. Neuestes Projekt der beiden vierten Klassen ist ein Mosaik auf der Schulhofmauer.

"Es ging hier teilweise zu wie auf dem Bau", erzählt Dieter Sander-Manzek. Der Kunstlehrer der Musik- und Kunstschule Velbert hat mit den Schülern die zuvor triste Mauer verschönert. Rund 30 Quadratmeter sind in ein buntes Mosaik im Stile des spanischen Architekten und Künstlers Antoni Gaudí oder des bekannteren Friedensreich Hundertwasser verwandelt worden. "Fantastische Mauerstückchen", so der Name des Projektes.

Und die Schüler sind noch ganz hin und weg von dem tollen Erlebnis. "Am meisten Spaß hat das zerschlagen der Kacheln gemacht", sagt die neunährige Lisa. Andere haben ihre Talente eher im tragen der Fliesen, oder Koordinieren der Arbeiten gesehen. "Es war toll. Die Kinder haben sich alleine die Arbeiten ausgesucht, die ihnen liegen", so der Kunstlehrer.

Auch der kreative Aspekt kam nicht zu kurz. Im Vorfeld haben die Schüler in Gruppen Ideen gesammelt, welche Muster später geklebt werden sollen. Dann wurden die Fliesen zerschlagen und die scharfen Kanten in einer Mischmaschine abgerundet. Mörtel soll dafür sorgen, dass die Steine möglichst viele Jahrzehnte halten.

"Die Fliesen wurden von Eltern gespendet. Leider besteht bei den meisten Eltern eine Vorliebe für zurückhaltende Farben wie weiß oder grau, wenn es um die Gestaltung von Badezimmern geht. Farbige Fliesen zu bekommen war nicht so einfach", sagt Schulleiterin Bärbel Emersleben lachend. Trotzdem ist die Mauer kunterbunt geworden.

Schon im vergangen Schuljahr hat Dieter Sander-Manzek mit den beiden vierten Klassen ein Kunstprojekt durchgeführt. Damals wurden 3,60 Meter hohe "Torwächter" aus Pappmachee gebastelt, die das Schultor bewachen. Mit den Figuren haben sie es bis in die Endauswahl des Wettbewerbs "Kinder zum Olymp" geschafft.

Dabei zeichnet die Kulturstiftung der Länder Kooperationsprojekte mit außerschulischen Partnern aus, in denen die Kinder die Möglichkeit erhalten, sich künstlerisch auszudrücken. Auch mit dem Mosaik möchte die Schule wieder am Wettbewerb teilnehmen.

Eigentlich war das Projekt auf drei Jahre begrenzt. Doch Sander -Manzek hat viele Ideen und könnte sich auch eine Fortsetzung vorstellen. Zumindest für das nächste Jahr hat der Kunstlehrer schon eine konkrete Idee: "Es wäre toll, wenn wir die Pausenhalle weiter verschönern könnten."

Zu den beiden großen "Torwächtern" könnten dann viele kleinere hinzukommen, die unter der Decke des 2007 fertiggestellten Glas-Stahl-Beton-Baus schweben. Dann können die beiden vierten Klassen der Grundschule wieder eine große "Schweinerei" anrichten.

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