Wülfrath: 28 Gymnasiasten kehrten aus Israel zurück

Viele Eindrücke aus Israel im Gepäck: Gymnasiasten sind von der Gastfreundschaft überwältigt.

Wülfrath. Leben im Kibbuz, das Eintauchen in völlig neue Kulturen und das Entdecken eines Landes zwischen Krieg und Frieden: Mit viel Gepäck und noch mehr Eindrücken kehrten Sonntagabend 28 Schüler des Gymnasiums Wülfrath aus Israel zurück. Zehn Tage waren sie in dem Land, "dass wir nur aus den Nachrichten kannten.

Ich weiß jetzt, dass Israel nicht nur das Land ist, in dem die Bomben fallen, sondern, dass es auch sehr viele schöne Seiten zu zeigen hat," sagt jetzt Schülerin Eva Birkenholz.

Begleitet von Lehrerin Gabriele Commandeur, Pfarrer Klaus-Peter Rex und Betreuerin Vanessa Rothe stand zunächst ein sechstägiger Austausch mit einer Schule in Yarka auf dem Programm. Danach ging es für drei Tage in einen Kibbuz. Besonders der Besuch in den Familien, die der drusischen Religion angehören, sorgte für gewisse Nervosität.

Sehr beeindruckend: die überwältigende Gastfreundschaft. "Besonders beeindruckt hat mich die Herzlichkeit und das Leben, das wir miterleben durften," so Eike Grichnik, als Beispiel verweist er auf die "zahlreichen teuren Geschenke", die den deutschen Gästen gemacht wurden. Und: "Uns wurde wie selbstverständlich jeder Wunsch erfüllt."

7,6 Millionen Menschen leben in Israel. Unter ihnen sind rund 100000Drusen. Deren Religion schreibt den Mädchen bedeckende Kleidung vor und verbietet eine Beziehung zu einem Mann vor der Ehe. Auffällig waren kulturelle Unterschiede, hinsichtlich der Bedeutung von Familie und Mahlzeiten.

So standen für einzelne Schüler häufig fast täglich Familienbesuche auf dem Programm, bei denen die zahlreichen Familienmitglieder vorgestellt wurden und die Schüler in den Genuss der typisch drusischen Speisen kamen. Dabei wird dem Gast so viel Essen gereicht, bis er aus vollem Herzen ablehnt und seinen Teller nicht mehr leeren kann. "Ich kann definitiv keine Kichererbsencreme mehr sehen," berichtet Kristin Heinrichs lachend von der wohl beliebtesten Brot-Beilage der Israelis.

Tagsüber standen Besichtigungen von Grenzübergängen zum Libanon an, Landschaftserkundungen und Besuche von religiösen Stätten der Drusen und Christen. Immer dabei: bewaffneter Personenschutz. Nahezu rund um die Uhr wurde die Wülfrather Reisegruppe in dem Land, dessen Sicherheitslage das Auswärtige Amt immer noch als "sehr angespannt" bezeichnet, von Soldaten begleitet und bewacht. "Am Anfang ist das merkwürdig und beklemmend. Aber man gewöhnt sich daran", so eine Teilnehmerin.

Abends organisierten die Gastgeber Partys, bei denen traditionelle Gruppentänze für viel Freude sorgten. Und so lag nach den ersten sechs Tagen ein wenig Wehmut in der Luft, als Abschiednehmen von neuen Freunden angesagt war. Im Dezember soll es einen Rückbesuch nach Deutschland geben.

Während der zweiten Etappe gab Klaus-Peter Rex sein Bestes, um mit den Schülern nördlichere Teile Israels von der Unterkunft in Almog aus zu entdecken. Das Tote Meer, Masada und Jerusalem waren nur einige der Ziele. Insgesamt sind wohl alle sehr zufrieden mit dem Trip nach Israel, so Lehrerin Gabriele Commandeur, die selbst das erste Mal in Israel war.

"Ich habe so viel Vielfalt, Landschaft und Kultur gesehen und durch den Austausch Einblicke gewonnen, die ich sonst nie bekommen hätte," schwärmt sie. Und Israel-Kenner und -Freund Klaus-Peter Rex bekennt: "Ich bin sehr zufrieden mit der Gruppe. Und hoffe, dass ich den Austausch dauerhaft etablieren kann."

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