Wülfrath: Der unpolitische Bürgerverein

Adelheid Heiden bleibt weiterhin Vorsitzende. Der Verein kritisiert die Schmierer.

Wülfrath. "Wir steigen da ein, wo der Staat nicht weiter weiß." Leben in Zeiten leerer Haushaltskassen benötigt externe Unterstützung, sagte Adelheid Heiden, Vorsitzende des Bürgervereins Wülfrath am Samstag bei der Jahreshauptversammlung. Wülfrath ist ohne engagierte Bürger, Ehrenamtler und Heimatliebhaber kaum vorstellbar.

228 Mitglieder zählt der Bürgerverein Wülfrath momentan. Acht Austritte und zehn Neumitgliedern hatte er 2008 zu verzeichnen. "Wir brauchen weitere Mitglieder," appellierte die Vorsitzende und hofft, bis zum anstehenden 50-jährigen Bestehen im nächsten Jahr noch mehr engagierte Bürger zu gewinnen. Helfende Hände braucht der Verein, um seine vielen Ideen umsetzen zu können. Denn auch im Jahr 2008 realisierte der Bürgerverein Wülfrath wieder zahlreiche Aktionen. Aktionen, die Wülfrath liebenswerter machen.

Die Mitglieder verschönerten den Kreisverkehr Wilhelmstraße mit Blumenzwiebeln, verteilten an St. Martin Weckmänner und ermöglichten dem Jugendhaus durch Spenden Veranstaltungen im Rahmen des Sommerferienspaßes.

Spenden flossen auch zugunsten des Stadtteilfestes Ellenbeek, der Städtepartnerschaften, an das August-von-der-Tweer-Haus, an die Lindenschule, den Förderverein Stadtbücherei, die Wülfrather Pflanzaktion, das Sommerfest der Bergischen Diakonie Aprath und den Bürgerverein Rohdenhaus.

Im vergangenen Jahr veranstaltete der Wülfrather Bürgerverein erstmalig einen Seniorennachmittag. Bei Kaffee und Kuchen wurde geplaudert, Geschichten vom alten Wülfrath erzählt und Volkslieder gesungen. "Der Nachmittag ist super angenommen worden. Die alten Leute hatten viel Freude und knüpften gerne Kontakte", erzählte Adelheid Heiden. Auch dieses Jahr möchte der Bürgerverein Senioren zu einem gemütlichen Nachmittag einladen. "Die Tafel" erwartet wie jedes Ostern gesammelte Leckereien.

Neben sozialem Engagement schreibt sich der Verein auch Wülfraths Sauberkeit auf die Fahne: Er spendet für den Dreck-Weg-Tag 100 Euro und lässt Wülfrath mit einer Gärtneraktion am Kreisverkehr wieder aufblühen. Umso ärgerlicher finden es die engagierten Bürger, wenn Schmierereien an Haus- oder Kirchenwänden prangen.

Die häufig faschistischen Parolen waren Thema der Jahreshauptversammlung. "Wir müssen alle aufmerksam sein und jeden Verdacht melden", sagte Bürgermeisterin Barbara Lorenz-Allendorff, die als Mitglied des Vereins an der Versammlung teilnahm.

Ein vorgeschlagenes Informationstreffen mit den Bürgermeisterkandidaten lehnte die Mehrheit ab: "Wir sind voll und ganz unpolitisch", betonte Adelheid Heiden. Da bleibe man lieber bei einem unpolitischen Programm mit Rheinkalk-Besichtigung, einer Fahrt zum Bremer Hafen, einer Reise nach Usedom und der obligatorischen Adventsfeier - gute Laune stärkt den Zusammenhalt.

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