Wülfrath: Fünf Musiker spielen am Kamin

Die Kammermusikreihe wird mit „Cinque Venti“ im Museum wiederbelebt.

Wülfrath. Früher hatte das "Konzert am Kamin" einen festen Platz im Kulturkalender Wülfraths. Früher. Die Institution, die dieses feine musikalische Ereignis nun einmal war, soll wieder belebt werden. Christa Hoffmann, Geschäftsführerin der Trägervereins Niederbergisches Museum, hat die Initiative ergriffen und Musiker gewonnen, der Idee eine Zukunft zu geben: Am Sonntag, 15.November, heißt es wieder: Konzert am Kamin.

Karl-Heinz Baaske kennt sie noch, diese besondere Atmosphäre, die die Konzerte im Heimatmuseum umspielte. "Das war wirklich immer nett", weiß der Musiklehrer. Er ist bei der Wiederauflage dabei. Unter dem Namen "Cinque Venti" (italienisch: fünf Winde) wird ein Quintett die Tradition wieder aufleben lassen. Neben Baaske (Oboe) wirken Sonja Ortmanns (Flöte), Susanne Eggern (Fagott), Achim Andreß (Klarinette) und Jörg Bölte (Horn) in dem Ensemble mit.

Es war die Volkshochschule, die diese kammermusikalische Reihe einst ins Leben rief. Ende der 1980er-Jahre war plötzlich Schluss. "Wir haben aus der Zeitung davon erfahren", erinnert sich Baaske an das wenig rühmliche Ende. Kurzzeitig gelang es ihm, die Stadt - im Kulturamt saßen Wolfgang Peetz und Martina Walther - zu begeistern. "Dreimal trat sie als Veranstalter auf. Dann war’s aus." Dass sich Christa Hoffmann der Reihe entsinnt, freut Baaske. "Sie ist auf der Suche, für das Museum Veranstaltungen zu finden und anzubieten, die es nicht überall gibt", fügt er hinzu. Und Kammermusik in diesem einzigartigen Ambiente des Kaminraums gibt’s nicht über all. Baaske: "Das ist jetzt ein Versuchsballönchen."

In der aktuellen Zusammensetzung hat "Cinque Venti" noch nie zusammengespielt. Eine Premiere. Die gemeinsame Klammer der Musiker: "Wir kennen uns fast alle vom VHS-Orchester." Susanne Eggern, die für die Musikschule Mettmann auch in Wülfrath Kurse anbietet, hatte früher mit Jörg Bölte Kammermusik gemacht. "Das wollten wir wieder tun." Die Kammermusik ist es schließlich, die alle fünf verbindet. "Weil Kammermusik einfach Spaß macht", so Baaske lächelnd.

Bis auf Bölte sind alle beruflich mit der Musik verbunden. Und doch ist es für sie immer noch etwas Besonderes, aufzutreten. "Ich lehre unheimlich gerne. Aber für mich ist es auch wichtig, selbst aufzutreten. Es ist eben etwas anderes, wenn man mit Profis spielt. Da werden die Noten hingelegt und los geht’s", sagt Eggern. Orchester und Kammermusikensemble seien ein guter Ausgleich zur Lehrtätigkeit. Da nickt Baaske.

Kammermusik, skizziert Baaske, biete eine vielfältige und schöne Literatur für ein Quintett. Perlen daraus sollen in den ersten konzertanten 40 Minuten des "Konzerts am Kamin" erklingen: Mozart, Danzi und Zoephel, auf dessen zeitgenössische Kompositionen sich Eggern und Baaske sichtlich freuen. Danach werden die Gäste mit Kaffee und Waffeln verwöhnt. "Dazu gibt es dann leichtere Muse von Tschaikowsky bis Andrew Lloyd Webber", verspricht Baaske.

Ob die Premiere ein Auftakt für eine neue Reihe sein wird? Karl-Heinz Baske zuckt mit den Schultern. "Vorstellen könnte ich mir das schon", sagt er. Dem pflichtet Eggern bei: "Warum nicht."

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