Wülfrath: Remondis-Leerstand vergrößert das Gewerbeflächen-Angebot

Wirtschaftsförderung: Laut Gebietsentwicklungsplan könnten 26,9 Hektar vermarktet werden.

Wülfrath. Da liegt noch unerschlossenes Potenzial: Mit deutlich mehr freien Gewerbeflächen als erwartet, kann Wülfrath aufwarten. Mehrere Hektar könnten sogar direkt bebaut werden - würden sie denn vermarktet. Zudem gibt es Gewerbebrachen, die auf dem Immobilienmarkt angeboten werden, wie die Remondis-Flächen im Bereich Fortunastraße. Im Rat gab Fachbereichsleiterin Christine Singh auf Antrag der SPD einen Überblick.

Die Sozialdemokraten hatten nach der von der Stadttochter GWG geglückten Vermarktung in Kocherscheidt befürchtet, dass Wülfrath kein ausreichendes Angebot an Gewerbeflächen vorweisen könne. "Mit dieser Bilanz haben wir nicht gerechnet", sagt Fraktionsvorsitzender Manfred Hoffmann auf WZ-Nachfrage.

Drei Gewerbegebiete sind im Stadtgebiet ausgewiesen: Zur Fliethe, Kocherscheidt und Nord-Erbach. In allen gibt es Gewerbeflächenreserven mit rechtskräftigen Bebauungsplänen.

Die meisten Flächen - zumindest laut Gebietsentwicklungsplan - sind in Nord-Erbach vorhanden: mehr als 19Hektar. Doch ein Großteil davon - 12,8 Hektar etwa nördlich von Tedrive und zwischen Silberberger Weg und Frickenhaus gelegen - wäre aus Sicht von Singh nur sehr langfristig zu nutzen. "Wir müssen überlegen, ob es nicht Sinn macht, einige Gewerbeflächen alternativ dazu in anderen Stadtteilen auszuweisen", merkte Singh an. Ein Bachlauf, ein Baudenkmal - die Gewerbeflächen seien eher schwer zu entwickeln. Für weitere 6,4 Hektar sind in Nord-Erbach Bebauungspläne vorhanden, beziehungsweise in Verfahren.

Rund ein Hektar ist das Grundstück an der Straße Zur Fliethe groß, dass nach Paragraph34 sofort bebaubar ist. Darüber hinaus sind die Remondis-Flächen mit immerhin 2,4 Hektar bereits in der Vermarktung (siehe Infobox). 0,7 Hektar ist ein Gewerbegrundstück an der Mettmanner Straße groß.

An der fehlenden Erschließung scheitert aktuell die mögliche Veräußerung von 3,3 Hektar unweit des Bochumer Bruches - die lang geplant nördliche Umgehung lässt auf sich warten und behindert hier die Weiterentwicklung eines attraktiven Standortes. Singh: "Das ist ein großes Areal, für das man sich eine Menge Sinnvolles vorstellen kann." Für zwei weitere Grundstücke in Kocherscheidt - zusammen 1,7Hektar groß - könnte kurzfristig eine Bebauung ermöglicht werden.

Für Hoffmann zeigt die Aufstellung, dass "es wichtig ist, das vorhandene Potenzial offensiv in die Wirtschaftsförderung zu tragen. Wir können Unternehmen etwas anbieten. Das müssen wir als Stadt dann aber auch tun".

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