Wülfrather Gruppe will Zeittunnel sofort schließen

Die Kosten für den Erhalt des Museums seien zu hoch. Es sei denn, es würde zum Kalkmuseum umgebaut.

Wülfrather Gruppe will Zeittunnel sofort schließen
Foto: D. Thomé

Wülfrath. Nach Meinung der Mitglieder der Wülfrather Gruppe (WG) hat Kämmerer Rainer Ritsche ein „bisschen gequetscht gerechnet und an manchen Stellen Luft rausgelassen“, um das drohende Minus von einer Million Euro im Haushalt 2015 zu minimieren. Nach derzeitigem Verwaltungsstand ergibt dieses Verschieben ein Defizit von etwa 350 000 Euro, „das gefällt uns nicht“, wie Wolfgang Peetz, Fraktionsvorsitzender der WG, sagt.

Prinzipiell sind die Finanzgebaren seitens der Stadtverantwortlichen debattierwürdig, kein Thema würde richtig angegangen, dafür viele bloß ein bisschen. Dieses Gießkannenprinzip sei nicht zielführend.

Vergangenen Freitag traf sich die WG zur Haushaltsklausur, um ihre Vorschläge zur kommenden Ratssitzung am 25. November auszuarbeiten. Auf der Agenda stand unter anderem der Dauerbrenner Zeittunnel.

„Der wurde bunt und kontrovers diskutiert“, anschließend plädierte die Mehrheit für eine sofortige Schließung der sogenannten Röhre. „Ohne viel Geld zu investieren, lässt sich da nichts schicker machen.“ Und: „Wülfrath hat keinen Verlust, würde der Zeittunnel geschlossen werden.“ Fände die „Umstrukturierung zum Kalkmuseum statt, wäre das ein absolutes Alleinstellungsmerkmal“, sagt WG-Mitglied André Herbes. Letztlich aber ist der Kostenfaktor auf Jahre berechnet unterm Strich zu hoch. Einigkeit herrscht ebenfalls zum Verbleib von Außengelände und WÜRG-Heim. „Die haben mit dem Zeittunnel inhaltlich nichts zu tun und sollten erhalten bleiben.“

Debattiert wurde ebenfalls der Panoramaradweg. „Vom Charakter her ist das eine überregionale Verkehrseinrichtung“, also „nicht unser Radweg“, also müsse eine überkommunale Finanzierung her. Klare Worte auch zum Thema „Bildungszentrum“. „Wir sind gegen einen Umzug der Medienwelt.“ Der Standort Wilhelmstraße sei gut, weil zentral. Und wirke wiederum belebend auf die City, „ein absoluter Magnet“.

Dass die Volkshochschule in den frei werden Gebäudekomplex der Hauptschule Wolverode, die im Sommer 2015 schließt, zieht, hält die WG für keine gute Idee. „Das bedeutet die Investition von 500 000 Euro, um die Schule VHS-tauglich zu machen.“ VHS und Medienwelt gemeinsam dorthin zu platzieren, sei auch nichts. „Welche Synergieeffekte sollte das haben?“

„Letztlich ist kein Haushalt je an uns gescheitert“, betonen die Fraktionsmitglieder Gesprächsbereitschaft. „Was wir auf keinen Fall wollen, ist eine höhere Bürgerbelastung“, sagt Reiner Heinz, neuerdings stellvertretender Fraktionsvorsitzender. von

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort