Fühlen sich Familien im Kreis wohl?

Das 160 Seiten starke Strategiepapier wurde am Donnerstag vorgestellt.

Fühlen sich Familien im Kreis wohl?
Foto: Archiv

Kreis Viersen. „Er ist ein Kompass für die Zukunft, der uns den richtigen Weg weist“, sagt Landrat Peter Ottmann, wenn er vom Masterplan Kreis Viersen spricht, der am Donnerstagabend nach der Kreistagssitzung in einer Abschlussveranstaltung vorgestellt wurde. Das 160 Seiten starke Strategiepapier soll Grundlage für die künftige Entwicklung des Kreises sein.

14 Monate arbeitete das Beratungsunternehmen Prognos gemeinsam mit der Kreisverwaltung, den neun kreisangehörigen Städten und Gemeinden und vor allem mit den Bürgern daran, um herauszufinden, welchen Zukunftsaufgaben sich der Kreis stellen muss.

Daraus habe man drei strategische Schwerpunkte entwickelt: „Familie/Leben — Nah am Menschen“, „Umwelt/Mobilität — Nah an der Natur“ und „Wirtschaft/Partnerschaft — Nah am Mittelstand“, erläutert Oliver Lühr von Prognos. Jetzt geht es darum, die erarbeiteten Schwerpunkte in praktische Arbeit umzusetzen. Der Masterplan soll für die Politik (beispielsweise in Kreisausschuss und Kreistag) Grundlage für ihre Entscheidungen sein.

Und auch die Bürger sollen helfen, dieses Gerüst in die Praxis umsetzen. Wie das vor Ort geschehen soll, ist bislang allerdings noch weitestgehend Theorie. „Einzelprojekte aus den Kommunen sollen in das System eingebettet werden. Und auch lokale Initiativen sollen in einer Kooperation mitgenommen werden“, sagt Lühr. Wie das im konkreten Fall funktioniert — darüber müssen sich wohl alle Beteiligten noch genauer austauschen.

Über die Herausforderungen der Zukunft gibt der Masterplan hingegen schon Auskunft. So sind sich alle Beteiligten einig, dass den Familien große Bedeutung zukommt. Gute Angebote in den Bereichen Wohnen, Bildung, Freizeit, Sport und Kultur entscheiden darüber, ob sie sich im Kreis wohlfühlen und bleiben.

Ein großes Thema sind in diesem Zusammenhang auch die Bedürfnisse der Jugendlichen. Da gibt es erheblichen Nachholbedarf in Sachen Mobilität: Wer zum Beispiel aus Niederkrüchten nach Kempen oder Mönchengladbach ins Kino will, der wird Schwierigkeiten haben, das mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu tun. Da bleibt dann oft nur das Taxi, das dann oft mehr kostet als die Eintrittskarte fürs Kino.

Viel zu tun gibt es auch im Bereich Wirtschaft. Die neue Geschäftsführung der Kreis-Wirtschaftsförderung (WFG) soll Impulse setzen. Lühr: „Die Unternehmen müssen sich entwickeln und dabei mitgenommen werden — beispielsweise bei der Bekämpfung des Fachkräftemangels.“

Und wie kann das alles finanziert werden? „Machbar ist, was bezahlbar ist“, sagte Thomas Heil, beim Kreis Viersen zuständig für Finanzen. Er begrüßt deshalb Initiativen, die Kooperationen, Sponsoring, Eigeninitiative und bürgerschaftliches Engagement.

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