Ausgezeichnete Grefrather

Am Montagabend wurden engagierte Bürger für ihren Einsatz gewürdigt.

Ausgezeichnete Grefrather
Foto: Friedhelm Reimann

Grefrath/Oedt. Die Entscheidung war nicht leicht — und fiel knapp aus. Die Grefrather haben für den Ehrenamtspreis der Gemeinde, der in diesem Jahr zum ersten Mal vergeben wurde, rund 20 Vorschläge eingereicht. Davon wurden drei ausgewählt. Gestern fanden die Auszeichnungen im Rahmen einer Feierstunde in der Albert-Mooren-Halle statt.

Geehrt wurden Lothar Kemski, der Verein „Älter werden in der Gemeinde Grefrath“ sowie die Eheleute Monika und Dieter Schommer. Bürgermeister Manfred Lommetz begrüßte die Anwesenden zu dieser Premiere. Das Ehrenamt in Grefrath zeichne sich durch eine sehr große Vielfalt in vielen Lebensbereichen aus.

CDU-Ratsfrau Kirsten Peters lobte die Arbeit von Lothar Kemski, dem Grefrather Ortsbeauftragten der Malteser. Der 63-Jährige selbstständige Raumausstatter gelte als der „Motor der Malteser Grefraths“. Seit der Gründung 1988 steht Kemski an der Spitze. Alles, was in den mehr als 25 Jahren im Namen des Malteser Hilfsdienstes in Grefrath geleistet wurde, sei untrennbar mit seinem Namen verbunden. Dazu gehören unter anderem der Mahlzeitendienst, die Altkleidersammlung, die Behindertenwallfahrt nach Rom, die Hospizgruppe und die Partnerschaft mit einer Malteser-Gruppe in Polen.

„Sie können Jugendliche und Senioren gleichermaßen begeistern, Sie können sie für die so wichtigen Aufgaben der Malteser gewinnen“, sagte Peters und dankte mit Kemski auch den Maltesern, die ihm zur Seite sehen.

Im November 2000 gründeten 17 Bürger den Verein „Älter werden in der Gemeinde Grefrath“. Der Verein sei ein besonderes Grefrather Modell, so Laudator und SPD-Ratsherr Bernd Bedronka. Besonders sei, dass man nicht Mitglied im Verein sein muss, um an den Angeboten teilzunehmen und niemand Beiträge zahlen muss. Und der Verein boomt. Es gibt 40 Gruppen, zu Computer oder Foto, Rad-, Spiel-, Sport- oder Malgruppen und noch vieles mehr. Herausgegeben wird die Seniorenzeitung „Brücke“. Die neueste Idee ist die Senioren-Hilfsbörse. 500 Grefrather nehmen nicht nur an den Gruppen teil, sondern gestalten sie mit oder initiieren neue Inhalte.

Namentlich lobte Bernd Bedronka besonders den Vorsitzenden Winfried Hüren sowie Dorothea Hooge, die von Anfang an dabei war und heute Schriftführerin ist. Sie werden unterstützt von Angelika Schwartz, Erika Erdenberger und Inge Küster sowie Bernhard Dornbusch, Willi Nicolay, Andreas Petirsch und Helmut Hasselmann.

Der Museumsverein Dorenburg hatte für den Preis Monika und Dieter Schommer vorgeschlagen. Laudator Manfred Lommetz würdige die Eheleute als zwei Personen, die „Ehrenamt pur“ darstellten. Beide waren für die Schützen und beim Roten Kreuz aktiv. Schon als Kind, so berichtete Bürgermeister Lommetz, war Dieter Schommer dabei, als sein Vater die Kranken auf einem Handwagen zum St. Josef-Krankenhaus brachte, und leuchtete dem Gefährt bei Dunkelheit mit einer Laterne den Weg.

Im Dorenburg-Musem sind sie seit Jahren überall im Einsatz, wo sie gebraucht werden. In einem Bauerngarten bauen sie heimische Gemüsesorten an. Die Ernte wird publikumswirksam nach alten Rezepten verarbeitet — zum Beispiel zu Sauerkraut. Dazu betreiben sie den Tante-Emma-Laden.

Sie retteten im Museum mit ihrem Einsatz bereits ein Theaterstück und eine TV-aufzeichnung. Und dass die Tiere im Museum mitversorgt werden, wenn der Tierpfleger mal krank ist, ist genauso selbstverständlich, wie das jährliche Brotbacken im Backhaus.

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