Dorenburg: Wissenswertes über St. Martin

Um den Heiligen Martin ging es bei einer Führung im Freilichtmuseum. Zudem bastelten die Kinder Windlichter.

Grefrath. „Das war so ein heiliger Typ“, weiß Hendrik (8). „Der hat ein Stück Mantel mit einem Bettler geteilt“, ergänzt seine Schwester Isabel (11). Die Dritte im Bunde, Benita (13), erzählt vom „schönen Schimmel“, auf dem er reitet. Eine Woche vor dem Martinstag lernten Teilnehmer einer Führung im Niederrheinischen Freilichtmuseum Wissenswertes über den Heiligen Martin und typische Bräuche. Zudem bastelte Museums-Pädagogin Henriette Hilgers mit den Kindern kleine Windlichter.

„Ab ins Trockene“, führte Hilgers die rund 20 Teilnehmer anfangs zügig aus dem Regen zur Hofanlage Rasseln. Dort erzählten die Kinder, was sie über St. Martin wissen und was sie zu diesem Anlass machen: Laternenumzug, Lieder singen, ein Feuer und natürlich die süße Tüte.

Was dann folgte, war für viele neu: Martinus, im Jahr 316 als Sohn eines Militär-Tribuns geboren, trägt einen dem Kriegsgott Mars geweihten Namen. Die Militär-Laufbahn schlug er nur widerwillig ein, wurde mit 18 Jahren aber Bischof und kämpfte fortan nur noch als „Soldat Gottes“.

Martinus gründete zahlreiche Pfarren und Klöster, trieb die Christianisierung voran. Neben der Legende der Mantelteilung existiert auch die, dass er von schnatternden Gänsen verraten wurde, als er sich in einem Stall versteckte. Die Verehrung für seine Taten machte ihn zum Schutzpatron. Traditionell wird das Vieh am Martinstag, 11. November, zum letzten Mal im Jahr auf die Weide getrieben. Außerdem stand der Tag fürs Steuerzahlen und die Verlängerung von Verträgen.

Besonders aufmerksam wurden die Kinder, als Hilgers von Fackeln zu reden begann: „Früher wurde in ausgehöhlte Rüben eine Kerze gestellt. Und jetzt sollten wir uns beeilen, denn wir haben noch viel zu tun.“ Mit Leim und Pergamentpapier verschönerten die Kleinen Gläser, und die Erwachsenen halfen nach Kräften. An „Buchenweizenkuchen und viele gebastelte Laternen“ erinnerte sich Barbara Helbig-Lommetz. „Bei uns in Dülken gehen die Kinder singen und essen Buckemann genannten Stutenkerl“, sagt Martina Beinhoff.

„Und das macht viel Spaß“, sind sich Tim (5) und Jona (8) einig. Eifrig basteln sie ihre Windlichter, bevor es zur Belohnung warmen Kakao und Plätzchen gibt. „Ein Licht für den Küchentisch“ hat Hendrik nun. Und in einem Punkt sind sich alle Teilnehmer einig: „St. Martin wird gefeiert, Halloween nicht. Wir bewahren die Tradition, mit der wir aufgewachsen sind.“

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