Fallschirmspringen: "Sky-Fun" zieht in die Eifel

Wegen befürchteter Probleme mit dem Düsseldorfer Flughafen gibt „Sky-Fun“ den Sprungbetrieb in Grefrath auf und zieht in die Eifel. Doch ab 6. April gibt es bereits Ersatz.

Grefrath. Es sah schon so aus, als ob das Bild der bunten Fallschirme am Himmel über Grefrath Geschichte wäre. Denn die Firma „Sky-Fun“ verlässt die Niersgemeinde. Doch ein Nachfolger steht schon bereit.

Ab April wird der Sprungbetrieb von „Sky-Fun“ vom Flugplatz Niershorst auf den 130 Kilometer entfernten Flugplatz Dahlemer-Binz verlagert. „Ja, leider“, bestätigte Geschäftsführer Wolfgang Klein den Umzug auf Anfrage der WZ.

In den 16 Jahren, in denen die Fallschirmspringer in Grefrath beheimatet waren, wurde der Betrieb kontinuierlich ausgebaut. Zuletzt waren es 14 000 bis 16 000 Sprünge im Jahr. „Wir bieten auch Sprünge an Werktagen an“, sagt Klein. Damit ging die Anschaffung eines größeren Flugzeuges für bis zu 14 Personen einher. Die Maschine war zwar größer, aber auch leiser. Für diesen Flugbetrieb hatte der Niershorst bis Ende des vergangenen Jahres eine Sondergenehmigung. Die lief nun aus.

Außerdem sorgt die Nähe zum Flughafen Düsseldorf für Probleme. Die Deutsche Flugsicherung (DFS) hat „Sky-Fun“ für die Zukunft erhebliche Einschränkungen vorhergesagt. „Es kann aus Sicherheitsgründen immer nur einer in diesem Luftraum aktiv sein“, sagt Michael Fuhrmann von der DFS.

Im Zweifel hätten die Fallschirmspringer das Nachsehen und durften nicht starten, sagt Klein. Sie springen in einer Höhe von 4000 Metern aus dem Flugzeug. Verkehrsflugzeuge, die in Düsseldorf starten oder dort landen, haben über Grefrath etwa eine Höhe von 3300 bis rund 4000 Meter. „Da würden wir langfristig Probleme bekommen“, erklärt Klein. Deshalb habe man sich für den Umzug in die Nordeifel entschieden.

Am Niershorst bedauerte man den Weggang der Springer und machte sich auf die Suche nach Alternativen. „Wir hatten schon welche, die gerne wollten. Aber wir suchten ein Flugzeug, das nicht zu laut ist“, erklärt Werner Mandel, Geschäftsführer der Flugplatzgemeinschaft.

Das hat er schließlich auch gefunden. Josef Stewing, Geschäftsführer des Stadtlohner Unternehmens „Sky-Dive“ hat Anfang des Jahres das Unternehmen „Fallschirmsport Grefrath“ gegründet und bietet ab 6. April am Wochenende Sprünge am Flugplatz Niershorst an. Auch Tandemsprünge können gebucht werden. Die Springer werden in Grefrath mit einer Cessna Soloy starten. „Das Flugzeug ist speziell für Fallschirmsprünge“, erklärt Werner Mandel.

„Grefrath ist ein schöner Sprungplatz“, sagt Josef Stewing. Auch das Einzugsgebiet sei toll und die Lage damit sehr attraktiv. Die Nähe zum Düsseldorfer Flughafen sei zwar nicht unproblematisch. Aber der Sprungbetrieb sei nicht unmöglich. „Und wenn es einmal eng werden sollte, zum Beispiel in den Ferien, können wir den Betrieb auch kurzfristig nach Stadtlohn verlagern. Dort haben wir alle Möglichkeiten“, erklärt Stewing. Doch er ist optimistisch, dass der Sprungbetrieb in Grefrath auch weiterhin funktioniert.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort