„Franzuse Hüske“ - Mit den Kochprofis am Herd

Die Wirtin des „Franzuse Hüske“ bat um Hilfe, weil der Umsatz sank. Drei Tage lang dreht ein Team für RTL II in dem Grefrather Lokal.

Grefrath. Im Wintergarten wird geraucht, im Raum dahinter stapelt sich die Technik: Fernsehkameras, Mikrofone, Funksender. „Die Chefin und der Laden sind ja nett, aber griechische Küche passt wirklich nicht in diese urige englische Pub-Atmosphäre“, urteilt Koch Mike Süsser. Er ist einer der vier „Kochprofis“, die Gastronomin Bianca Savvidis vom „Franzuse Hüske“ am Bergerplatz zur Hilfe gerufen hatte. Als die Umsätze merklich zurückgingen, wandte sich die Halbgriechin Ende März an den Fernsehsender RTL II.

Seit Mittwoch dreht die Ismaninger Produktionsfirma Janus TV im „Franzuse Hüske“ eine Folge für „Die Kochprofis — Einsatz am Herd“. Zwölf Leute, darunter zwei Filmteams, begleiten die Köche Frank Oehler, Mike Süsser, Andreas Schweiger und Ole Plogstedt bei der Arbeit. „Was bei uns passiert, ist alles echt. Wir kochen und machen daraus eine Sendung, nicht umgekehrt“, stellt Süsser klar, der während der Drehpausen Kaugummi kaut.

Am Mittwoch probierten die Köche 15 Gerichte der bisherigen Speisekarte. Plogstedts Fazit: „Die Küche ist nicht zeitgemäß. Damit haben wir die Köchin konfrontiert.“ Es folgen Fehler-Analyse und Küchen-Schau. Zukünftig soll moderner und frischer gekocht werden. Gegenüber der WZ sagte Savvidis jedoch, sie wolle auf lange Sicht am deutsch-griechischen Stil festhalten.

Dann geht’s zum Dreh in die Küche. Für 45 Minuten Fernsehen werden 40 Bänder mit je 40 Minuten Drehmaterial gebraucht. „Hast Du Ton?“, fragt Köchin Bianca Savvidis ihre Mitarbeiterin Nicole Hönig — und die nickt. Eine Gas-Herdplatte ist in Betrieb, die Kamera verfolgt zwei Köche, die mit großen roten Kisten voller Lebensmittel in die Küche kommen. Der Umgangston ist laut, aber herzlich. Letzte Anweisungen von Chefautor Götz Kihr: „Mike kommt rein, Frank ist am schnibbeln.“

Die Kamera läuft, jetzt ist Produktkunde angesagt. „Was haben wir denn hier?“, will Frank Oehler von Bianca Savvidis wissen, greift in die rote Kiste und holt Chinakohl, Rucola und grünen Spargel heraus.

Aufnahmeleiter Gorden Wüst sitzt derweil im Wintergarten und rührt den Inhalt mehrerer Zuckertütchen in seinen Kaffee. Die Zeit beim Fernsehen machen besteht auch aus viel Warterei. Wann die fertige Sendung nach dreiwöchiger Bearbeitung ausgestrahlt wird, weiß er nicht. Bianca Savvidis werde rechtzeitig vorher informiert, kündigt er an.

Am Freitagabend gibt es vor laufender Kamera das „neue“ Essen. „Wir sind ausgebucht“, freut sich die Wirtin. Alle anderen können sich ab Samstag ein Bild machen.

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