Grundschulverbund in Grefrath

Die bisher selbstständigen Einrichtungen in Grefrath und Oedt sollen zusammengelegt werden, aber ihre Standorte behalten.

Grundschulverbund in Grefrath
Foto: Kurt Lübke

Grefrath. Im Verbund sind sie stärker: Schon zum nächsten Schuljahr sollen die beiden Grundschulen in der Niersgemeinde zusammengelegt werden. Nach dem einstimmigen Votum des Schulausschusses am Donnerstag sind die Weichen gestellt. Die Gemeinschaftsgrundschule Grefrath und die Gemeinschaftsgrundschule Oedt sollen künftig als sogenannter Schulverbund unter einer Leitung stehen.

Grundschulverbund in Grefrath
Foto: Kurt Lübke

„Sie schaffen eine gute neue Situation“, lobte Rosemarie Voßen. Die Schulrätin befürwortete „aus Sicht der Schulaufsicht“ den Grundschulverbund. Für den hatte auch Berrit Liebisch-Wiggert plädiert. Die Leiterin der Grefrather Schule berichtete zudem im Ausschuss, beide Schulkonferenzen hätten sich in Beratungsgesprächen für einen Zusammenschluss ausgesprochen.

Und das steckt hinter der Idee, beide Grundschulen zusammenzulegen: Die Einrichtung in Oedt ist schon längere Zeit ohne Leitung. Nach Angaben der Bezirksregierung gab es bis zum Termin der Ausschusssitzung immer noch keine Bewerbung auf die vakante Rektorenstelle. Kommissarisch hat Liebisch-Wiggert als Chefin der Grefrather Schule auch die Leitung in Oedt inne. Eine Zusammenlegung erschien dem Ausschuss schon deshalb sinnvoll. Erfahrungen aus anderen Kommunen zeigten zudem, dass es kaum Bewerbungen auf Stellen für Grundschulleiter gebe.

In ihrem Antrag auf Zusammenlegung der Schulen hatte die CDU auch den demografischen Wandel als Argument angeführt. Sinkende Schülerzahlen könnten langfristig den Schulstandort Oedt gefährden. Zwar verwies die Schulrätin auf Schulentwicklungspläne, die für Oedt nicht bedrohlich aussähen. „Aber es ist besser, jetzt zügig zu handeln“, riet Voßen. Sonst müsste in einigen Jahren akut und unter Zwang eine Entscheidung gefällt werden.

Um Zukunftssicherung ging es demnach im Ausschuss. Dass sich keine Widerstände regten, dafür hatte Liebisch-Wiggert mit einem entscheidenden Argument gesorgt: „Die Besonderheiten beider Schulorte sollen erhalten bleiben.“ Als Beispiel nannte sie das Karnevalsbrauchtum: Während Grefrather Grundschüler auf dem Eis feierten, pflegten die Oedter Kinder ihre Altweiber-Tradition. „Das soll auch weiter so bleiben.“ Fördervereine und Betreuung in der Offenen Ganztagsschule liefen zunächst ebenfalls selbstständig weiter.

Damit es zum Schulverbund mit Grefrath als dreizügigem Haupt- und Oedt als zweizügigem Teilstandort unter Leitung von Liebisch-Wiggert schon ab dem nächsten Schuljahr kommt, muss der Gemeinderat in seiner Sitzung im April einen entsprechenden Beschluss fassen. Dass die Obere Schulaufsichtsbehörde dem zustimmt, sei üblicherweise nur Formsache, hieß es im Ausschuss. Auch wenn alles für den Grundschulverbund zu sprechen scheint — in der Praxis könnten laut Liebisch-Wiggert durchaus neue Probleme entstehen: „Das ergäbe eine Lehrerkonferenz von 33, 34 Lehrern. So ein großes Lehrerzimmer haben wir nicht.“

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