Holiday-on-Ice: Viel Arbeit vor der großen Show

Am 27. November feiert „Passion“ Premiere. Die Crew hat alle Hände voll zu tun.

Ein Bild von Dienstagmittag: Noch ist nichts zu erkennen von der späteren „Holiday-on-Ice“-Show.

Ein Bild von Dienstagmittag: Noch ist nichts zu erkennen von der späteren „Holiday-on-Ice“-Show.

Foto: Kurt Lübke(2)/Eisstadion

Grefrath. Unter einer knallroten Bommelmütze dreht sich ein drahtiger junger Mann auf dem Eis. Die Schnelligkeit seiner Pirouetten lässt keinen Zweifel daran, dass es sich um einen Profi handelt. Auch die anderen Eisläufer im Außenzelt des Grefrather Stadions sind definitiv keine Hobbysportler.

Sie alle gehören zum fast 100-köpfigen „Holiday-on-Ice“-Team, das seit Montag im „Grefrather Hof“ wohnt und im Eissportzentrum probt und aufbaut. Sechs Sattelschlepper waren nötig, um das Material aus Utrecht an den Niederrhein zu bringen. In der niederländischen Stadt wurde die aktuelle Show „Passion“ vorbereitet, die am 27. November in Grefrath Weltpremiere feiert. Auf die „Bühne“ gebracht wird eine Geschichte, die von der Leidenschaft fürs Eislaufen erzählt.

„Was am Reißbrett geplant wurde, wird im Eisstadion das erste Mal unter Live-Bedingungen ablaufen“, sagt Peter Koschmieder. Der Produktionsleiter, seit fast 20 Jahren bei „Holiday on Ice“, nimmt sich eine kurze Auszeit für die Presse. Seine beiden Walkie-Talkies liegen aber immer in Hörweite. „Jürgen oder Roland“ schnarrt es aus einem der kleinen Geräte — Peter ist ausnahmsweise nicht gefragt.

Bei einem Blick in die Halle wird auch dem Laien klar, dass die Vorbereitung für eine Show dieser Art und Größenordnung kein Spaziergang ist. Auf der für das Eis reservierten Fläche tummeln sich Koschmieders Mitarbeiter. Die internationale Crew — die Verständigung läuft in Englisch — befestigt Technik an sogenannten Traversen.

Das sind Stahlträger, die später mitsamt ihrer schweren Last unter die Stadiondecke gezogen werden. „Die gesamten Aufbauten wiegen etwa 20 Tonnen“, erklärt der Produktionsleiter. Die benötigten Kabel sind insgesamt mehrere Kilometer lang. Konkrete Kosten werden nicht genannt, die Verantwortlichen sprechen von einem „einstelligen Millionenbetrag“.

Denn nicht nur die Profis auf dem Eis sollen dafür sorgen, dass die Zuschauer begeistert das Eisstadion verlassen. Hinter den Kulissen sind unter anderem Video- und Soundspezialisten im Einsatz. „Und die Lichtdesigner programmieren sich im Vorfeld die Finger wund“, sagt der Chef. Zwei Garderobieren begleiten die Tournee, und ein Physiotherapeut steht beispielsweise für Probleme bei überlasteten Muskeln bereit.

Ab Freitag wird mit Kostümen — aber natürlich noch ohne Publikum — im Eisstadion geprobt. Dann muss sich zeigen, ob das theoretisch erdachte auch in der Praxis funktioniert.

Zeit, die Früchte seiner Arbeit zu genießen, hat der Produktionsleiter kaum. „Wenn die Show in Grefrath beginnt, bin ich geistig schon in der nächsten Stadt, sagt er. Das ist in diesem Fall Rostock. In den vergangenen 15 Jahren war Peter Koschmieder nur einmal an Weihnachten zuhause bei seiner Familie. „Das ist Showbusiness“, sagt der alte Hase.

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