Kämmerer: „Der letzte ausgeglichene Jahresabschluss“

Die Ausgleichsrücklage ist in Grefrath aufgezehrt. Entwurf 2015 soll im Januar in den Rat.

Grefrath. In der letzten Ratssitzung des Jahres hat Grefraths Kämmerer Wolfgang Rive die Haushaltsabschlüsse für die Jahre 2011 und 2012 vorgestellt. Die Fehlbeträge sind nicht so hoch, wie in den Haushaltsplanungen vorgesehen. Das war am Montagabend zu hören. Die Ausgleichsrücklage ist dennoch aufgezehrt.

Für 2011 war nach der Haushaltsplanung ein Defizit von rund 3,2 Millionen Euro kalkuliert. Ganz so schlimm kam es aber nicht. Der Fehlbetrag 2011 beläuft sich „nur“ auf knapp zwei Millionen Euro. Das liegt zum einen an höheren Erträgen in Höhe von 960 000 Euro und zum anderen an geringeren Aufwendungen in Höhe von rund 263 000 Euro. Der Fehlbetrag konnte noch aus der Ausgleichsrücklage gedeckt werden. Damit gilt der Jahresabschluss 2011 als fiktiv ausgeglichen, erklärte Rive: „Dies wird jedoch der letzte ausgeglichene Jahresabschluss sein.“

Seit 2009 hat sich die Ausgleichsrücklage von 6,1 Millionen Euro auf 800 000 Euro reduziert. Das Ergebnis zweier Haushaltsjahre — 2009 und 2011 — haben die Ausgleichsrücklage annähernd aufgezehrt.

Statt wie geplant bei 4,5 Millionen Euro liegt der Fehlbedarf für das Haushaltsjahr 2012 bei rund 3,2 Millionen Euro. Es kamen 1,6 Millionen Euro mehr rein, dafür wurden aber auch knapp 400 000 Euro mehr ausgegeben als geplant. Die Ausgleichsrücklage von 800 000 Euro sei damit aufgezehrt. Der verbleibende Fehlbetrag in Höhe von 2,4 Millionen Euro müsse der allgemeinen Rücklage entnommen werden, so Rive.

Der Kämmerer will den Haushaltsplanentwurf 2015 am 19. Januar in den Rat einbringen, der dann schon Ende März verabschiedet werden könnte. Wann und ob der Haushalt 2015 mit dem erforderlichen Haushaltssicherungskonzept von der Kommunalaufsicht genehmigt wird, sei derzeit nicht absehbar, so Rive.

Der Rat stimmte zudem nachträglich Dringlichkeitsbeschlüssen zu, die bereits im Vorfeld auf den Weg gebracht worden waren. So musste die Kanalisation der Grundschule Oedt dringend saniert werden. Um weitere Wasserschäden am Gebäude zu vermeiden, werden zurzeit durch Wurzeln beschädigte Kanalrohre und Fallrohre der Dachentwässerung repariert. Die im Haushalt eingeplanten 30 000 Euro sind bereits verbraucht. Deswegen wurden nun 75 000 Euro aus dem Topf, der für die Sanierung der Albert-Mooren-Halle vorgesehen ist (und der mit einer Haushaltssperre versehen war), genommen.

Zudem wurden 30 000 Euro für die Sanierung der neuen Räume für den Verein „Älter werden in der Gemeinde Grefrath“ freigegeben. Der Verein zieht von den maroden Pavillons am Grefrather Schulzentrum in Räume der Gemeinschaftsgrundschule Oedt.

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