Lego in der Dorenburg: Im Dunkeln auf Entdeckung

Bei zwei Führungen mit Taschenlampen lernten Familien viel über Lego.

Grefrath. Gespannt leuchten die Kinder mit ihren Taschenlampen in eine der Glasvitrinen und lauschen den Worten von Henriette Hilgers. „Seht ihr das kleine Garagentor da links in der Ecke? Das war das erste bewegliche Teil von Lego“, erzählt die Museumspädagogin im ersten Stock der Dorenburg.

Seit September lockte die Schau „Alle bauen mit Lego“ mehr als 10 000 Besucher ins Niederrheinische Freilichtmuseum. Zum Abschluss gab es zwei Familienführungen im Dunkeln, mit Taschenlampe und Gruselfaktor.

„Mit Lego kann man einfach gut bauen“, findet Lukas aus Vinkrath, der mit dem Dunkel-Besuch von seinen Eltern überrascht worden ist. Am liebsten spielt der Fünfjährige mit der Lego-Feuerwehr, aber auch mit sämtlichen Bausätzen der „Cars“-Serie nach dem gleichnamigen Disney-Film.

Doch bis diese modernen Spielsteine spruchreif sind, dauert es noch etwas. Denn Hilgers führt chronologisch durch die Ausstellung, erklärt als erstes den hölzernen Anfang der Firma: „Der Lego-Erfinder Ole Kirk Christiansen hat zuerst Möbel, Werkzeuge und Haus-Inventar gebaut. Aus den Holzabfällen entstand Spielzeug wie etwa Trecker.“

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Bausteine aus Plastik eingeführt. Seit 1956 gibt es Lego auch in Deutschland. Heute exportiert das dänische Unternehmen in 137 Länder weltweit. Daher herrscht auf manchen Spielplatten Linksverkehr. Die meiste Ware landet in Deutschland — Dänemark hat nur zwei Prozent Marktanteil beim Verkauf.

Der „Faszination der kleinen Tütchen“ kann sich Jörg Tiesmeyer (53) bis heute nicht entziehen. Alle in der Dorenburg ausgestellten Legosteine und sind Teil seiner 3000 Bausätze umfassenden Sammlung. „Solange man sammelt, ist man ein Spielkind“, schmunzelt er und schwärmt von einer Werbeaktion eines Mineralöl-Konzerns. Natürlich hat er alle sechs Sets gekauft — vom Ferrari F 40 bis zum Formel-1-Boliden. Selbst seine Taschenlampe ist stilecht: Ein Lego-Männchen, dessen Füße leuchten.

Vorbei an Softsteinen, Tierfiguren und einem großen gelben Bus wenden sich Väter und Söhne den „Star Wars“-Lego-Figuren, Raumstationen und -schiffen zu. „Alles bei 30 Grad waschbar“, weiß ein Vater. „Ohne mich“, meint ein Mädchen und leuchtet die „Lego-Friends“-Serie für Mädchen an. Lego begeistert eben alle — auch im Hellen: Der Eisenbahn-Stromanschluss ist mit der Lichtschiene gekoppelt.

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