Musikalische Sause zum 50.

Markus Türk feiert mit 450 Freunden, Gästen und sechs Bands Geburtstag und sein 40. Bühnenjubiläum.

Grefrath. Für das Gefühl dieses Samstagabends fand der Gastgeber selbst die passendsten Worte: „Es ist für mich als Musiker das Schönste, heute mit 400 Freunden zu feiern!“ Genau genommen waren es sogar 450 Gäste, die sich im Saal der Gaststätte „Zum Nordkanal“ an der Lobbericher Straße zu „90 Jahre Türk“ tummelten. Der Grefrather Musiker Markus Türk feierte am Ort seines ersten Auftritts 50 Lebens- plus 40 Bühnenjahre.

Musikalisch gesehen war diese Sause erste Sahne: Sechs Bands unterschiedlicher Stilrichtungen mit klangvollen Namen zeigten die Bandbreite ihres Könnens. Am Anfang, als die „Kempen Big Band“ auf der Bühne stand, ahnte noch niemand was von Türks Verwegenheit. Der spielte nämlich abendfüllend und durchgehend mit — ein Vollblutmusiker, wie er im Buche steht.

„Das ist einfach sein Leben“, seufzte Mickey Moon aus Kempen zufrieden. Mit einer Bierflasche in der rechten Hand blickte er zur Bühne — halb fasziniert, halb sehnsuchtsvoll. Fast jeden Gast zog es im Laufe des Konzertreigens einmal nach vorne an den Bühnenrand, um von der überschäumenden Energie und Lust des Musizierens zu kosten. Die ungewöhnlich hohe Musikerdichte — bekannte Gesichter nicht nur aus vergangenen Dekaden — verlieh dem Abend einen Hauch weite Welt. Dazu passte die bierselige Meinung: „Tausend Leute haben sich seit 100 Jahren nicht gesehen.“ Das Moderatoren-Duo Ike und Hansa XL trug helle Anzüge, das Outfit des Big Band-Vorgängers „Thomasstadt Show Band“.

Über all diesem gestrigen Charme schwebte jedoch die verbindende Kraft der Musik und das Feiern des Moments. „Markus lebt seine Leidenschaft. Er hat Talent, hat sich durchgebissen und steht voll hinter dem, was er macht“, schenkte ihm eine Weggefährtin ein schönes Kompliment.

Auch draußen, bei den Rauchern, war die Stimmung groß. Von „ehrlicher, professioneller Musik“ schwärmte Eckhard aus Köln, während sich Frank aus Mönchengladbach durch die Punker von „Rohöl“ an Jugendtage erinnert fühlte. „Malt euch doch die Lippen rot“, raunzte Markus Maria Jansen ins Mirko, der trotz „völliger Verkrachtheit“ mit einem „Jansen“-Kollegen für dieses eine Mal alte Zeiten aufleben ließ.

Und während draußen der Mond aufging, erklang drinnen das passende Volkslied, vom Jazz-Quintett „Furiopolis“ furios interpretiert. Energie pur lieferte „The Dorf“ ab, was zeitweise fast schon zu laut und energiegeladen für den Saal war. Dennoch: Wer all diese Musiker, Gäste und Musiken herbei trommelt, dem gebührt großer Respekt. Herzlichen Dank, Markus Türk, für dieses einzigartige Erlebnis!

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