Neue Tafeln erinnern an Opfer des 1. Weltkriegs

Vor knapp zwei Jahren wurden die Bronze-Platten mit den Namen von Gefallenen gestohlen. Nun wird die Lücke geschlossen.

Grefrath. Bald soll die Gedenkstätte zur Erinnerung an die Toten der beiden Weltkriege wieder komplett sein: Am Donnerstag hat Steinmetz-Meister Heinz-Willi Brinkhoff damit begonnen, die Tafeln mit den Namen von 171 Toten aus dem Ersten Weltkrieg auf dem Grefrather Friedhof, Schap-hauser Straße, zu installieren. Heute will er die Arbeiten, die er zusammen mit seinem Oedter Kollegen Frank Ricken ausführt, beenden. Ersetzt werden Bronze-Platten, die in der Nacht vom 6. auf den 7. Dezember 2010 von unbekannten Metall-Dieben gestohlen worden waren.

2037 Buchstaben musste Brinkhoff auf den Tafeln aus Eifeler Basalt verewigen — und zwar per Sandstrahl. Das hat bei den insgesamt 19 Platten etwa fünf Tage gedauert. Dies von Hand zu meißeln, hätte wohl zwei bis drei Monate gedauert. Zudem sollte das Schriftbild möglichst ähnlich wie bei den Gedenktafeln mit den Namen der Toten aus dem Zweiten Weltkrieg sein, die ebenfalls an der Gedenkstätte hängen.

„Die Tafeln anzubringen ist mehr Arbeit, als ich erwartet habe. Aber es läuft ganz gut“, sagte Heinz-Willi Brinkhoff am Donnerstag im Gespräch mit der WZ. Um die 60 mal 45 Zentimeter großen und drei Zentimeter dicken Platten ausreichend befestigen zu können, müssen zehn Zentimeter tiefe Löcher für sogenannte Anker in den Beton gebohrt werden — und zwar vier für jede Tafel. „Das Bohren dauert pro Loch mindestens zehn Minuten“, sagt der 56-Jährige. Zusätzlich werden die etwa 35 bis 40 Kilogramm schweren Platten verklebt.

Dass die Gedenkstätte wieder komplettiert wird, ist vor allem dem Engagement von Herbert Küsters, dem Vorsitzenden des Grefrather Heimatvereins, zu verdanken. Seit dem Frühjahr 2011 hat er viele Gespräche geführt, für das Projekt geworben und Spenden gesammelt — mit Erfolg.

4500 Euro steuerte die Sparkasse Krefeld aus ihrem Fond zur Förderung wissenschaftlicher und kultureller Maßnahmen bei, je 500 Euro gaben die Vereinsbaumgemeinschaft und der Heimatverein. Und auch alle vier im Gemeinderat vertretenen Parteien und die Schlibeker Matthias-Schützen beteiligten sich. Den Rest der Gesamtkosten von rund 11 000 Euro wird die Gemeinde tragen.

“ Der Öffentlichkeit übergeben werden die neuen Tafeln am Volkstrauertag, 18.November. Die Veranstaltung ist um 11 Uhr auf dem Gemeinde-Friedhof.

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