Neuer Ansturm auf die Dorenburg

Mit einem neuen Konzept sollen mehr Besucher nach Grefrath gelockt werden.

Neuer Ansturm auf die Dorenburg
Foto: Lübke, Kurt (kul)

Grefrath. Kevin Gröwig brachte Klompen, Märchenbuch, ein kleines Butterfass und einen magischen Spielzeugkoffer mit. Mit viel Herzblut schilderte der 32-jährige Museumpädagoge vor dem Kulturausschuss des Kreises Viersen, was zuletzt für viele Altersgruppen im Niederrheinischen Freilichtmuseum los war und was er zukünftig vorhat.

Das neue Konzept für die Dorenburg, das Museumsleiterin Anke Wielebski und Kulturdezernent Andreas Coenen vorgestellt hatten, traf auf die volle Zustimmung des Ausschusses. „Wir sind auf einem sehr guten Weg, das Ziel von 75 000 Besuchern wurde deutlich übertroffen“, sagte die Vorsitzende Luise Fruhen. 81 734 Besucher wurden im vergangenen Jahr gezählt. Vor allem mehr Kinder passierten die Museumstore. Den Rekord stellte das Krefelder Arndt-Gymnasium auf, das gleich mit etwa 470 Kindern erschien.

Nicht nur mit Sonderausstellungen und besonderen Events soll das Museum bekannter gemacht werden. Auch im Gelände soll es schrittweise zu einer Neuausrichtung kommen, will man die Besucher mehr mitnehmen und beteiligen. Wo es möglich ist, will man barrierefreie Wege schaffen. „Dies können aber auch Führungen von Gehörlosen mit Gebärdendolmetschern sein“, nannte Kevin Gröwig nur ein Beispiel.

Der Museumspädagoge hat seit einem Jahr eine 50 Prozent-Stelle. Was aber wohl nicht ausreicht. „Hier müssen wir bald nachbessern“, meinte Fruhen.

Das Konzept sieht unter anderem eine bessere verkehrliche Anbindung, eine stärkere Zusammenarbeit mit Jugendherbergen oder sozialen Einrichtungen vor. Ferner die feste Einstellung einer bäuerlichen Fachkraft, die die landwirtschaftlichen Gerätschaften erklärt, womöglich mit dem Einsatz von Kaltblutpferden. Auch die Gründung eines Museumsclubs steht im Konzeptpapier, der die Mitarbeiter bei Projekten unterstützt oder auch besondere Programme sogar mit Übernachtungsmöglichkeiten im Museum anbieten könnte.

Zunehmen soll unter anderem das Programm für Familien oder die Sonderausstellungen. Eine neue Ausstellung mit dem Titel „Tante Emmas Warenwelt - Historische Werbung und Verpackung im Spiegel der Zeitgeschichte“ ist dort vom 6. April bis 17. August zu sehen. Und bereits morgen geht es im Museum ab 14 Uhr um Bauernregeln und Wetterbräuche: „Kräht der Hahn auf dem Mist . . .“

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