Pflegeberatung ist sehr gefragt

Die Zahl der Anfragen in der Sprechstunde hat sich in Grefrath mehr als verdoppelt.

Grefrath. Eine Bilanz ihrer Arbeit beim Pflegestützpunkt der Gemeinde hat Anja Semnet-Dammer in der jüngsten Sitzung des Jugend-, Sozial- und Senioren-Ausschusses vorgelegt. Weitere Themen waren die Aufnahme von Asylsuchenden, die U-3-Betreuung und die Mobile Jugendarbeit.

Senioren- und Pflegeberaterin Semnet-Dammer hatte ihre Tätigkeit 2008 aufgenommen. Vor vier Jahren gab es 38 telefonische Beratungen, inzwischen seien es 110. Die Zahl der Beratungen in der Sprechstunde im Rathaus habe sich auf mehr als 80 verdoppelt. Kritik gab es von allen Fraktionen, weil es für Semnet-Damer keine Vertretung gebe, wenn sie krank oder im Urlaub ist. Und es gebe noch nicht einmal einen Anrufbeantworter, auf dem Hilfesuchende Nachrichten hinterlassen können. Aber das hat laut Gemeinde technische Gründe: Dafür muss die Software der Telefonanlage neu programmiert werden. An einer Lösung des Problems wird gearbeitet, so Sozialamtsleiter Volkmar Josten.

„Die Niersgemeinde ist gerüstet für die Aufnahme von weiteren Asylsuchenden“, sagte Josten im Ausschuss. Zur Verfügung stehen zwölf Wohnungen in Oedt am Bruchweg und drei am Reinersbach in Grefrath. Am Bruchweg leben zurzeit 31 und am Reinersbach 26 Personen. „Derzeit gibt es jede Woche Brandbriefe von der Bezirksregierung“, so Josten, dem in den vergangenen Tagen weitere Zuweisungen angekündigt wurden. Zudem würden nicht mehr zwei Wochen zwischen Ankündigung der Behörde und Ankunft der Menschen vergehen, sondern wenige Tage.

Ein Lob gab es von Manfred Wolfers junior (CDU) zur Situation bei der U-3-Betreuung in den Kindergärten: „Damit sind wir im Kreis Viersen führend.“ Laut Sozialamtsleiter Josten seien 240 Kinder bis drei Jahre für das Kindergartenjahr 2013/2014 zu erwarten. Laut Gesetz gibt es für 34,58 Prozent einen Rechtsanspruch — was 83 Kindern entspricht. Dafür ist die Gemeinde gerüstet: Zur Verfügung stehen 94 Plätze in Kitas und 27 in der Tagespflege. Von den 94 Kita-Plätzen werden derzeit 56 genutzt.

Eine Bilanz legten auch Leon Küsters und Tatjana Krafczyk von der Mobilen Jugendarbeit vor. Im öffentlichen Raum gebe es in der Gemeinde verteilt auf 14 Plätze und Orte 21 Cliquen und Gruppen mit rund 300 Jugendlichen. In Grefrath gebe es sechs informelle Treffpunkte, in Oedt vier, in Vinkrath drei und in Mülhausen einen — und zwar an der Niers-Brücke unter der L 509. Der Streetwork-Anteil mache rund 30 Prozent ihrer Arbeit aus, sagten Küsters und Krafczyk. Zudem hätte es bis Mitte November über 300 Beratungs-, Betreuungs- und Einzelfall-Hilfskontakte gegeben.

Im Rahmen der Sozialen Gruppenarbeit sei das Projekt „Le Parkour“mit 60 Teilnehmern im Alter zwischen acht und 23 Jahren der Renner. Angestrebt werde nun eine Zusammenarbeit mit der Turnerschaft Grefrath, dem größten Sportverein in der Gemeinde. Rund drei Dutzend Jugendliche kämen regelmäßig zum „Fit 4 Job Café“.

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