Schach am Spielenachmittag im Jugendheim

Das guter Wetter lockte nur wenige zum Spielenachmittag ins Jugendheim.

Schach am Spielenachmittag im Jugendheim
Foto: Friedhelm Reimann

Vinkrath. Was ist gemütlicher, als um einen Tisch herum zu sitzen und bei Gesellschaftsspielen Spaß zu haben, wenn es draußen dunkel ist, stürmt und schneit? Das Problem für die Kolpingsfamilie Grefrath am Samstagnachmittag: Der 1. Spielenachmittag fand bei spätsommerlichem Wetter statt, entsprechend dürftig fiel die Resonanz aus. Nur gut ein Dutzend Eltern und Kinder ließen sich nicht von der Sonne ins Freie locken, sondern setzten sich mit den unterschiedlichsten Spielen auseinander, gaben Empfehlungen oder rieten von dem einen oder anderen Spiel ab.

Schach am Spielenachmittag im Jugendheim
Foto: Friedhelm Reimann

Julian Klingen ist sechs Jahre alt. Dass ihm die Schule, die er seit we- nigen Wo- chen be- sucht, Spaß macht, merkt man dem Jungen an. Am Sams- tag war Schach das Spiel seiner Wahl. Sein Gegner: Vater Marc (39). Der hatte im wahrsten Sinne des Wortes kein leichtes Spiel.

Die Idee zum Spielenachmittag hatte Marion Gartz-Drießen: „Wir wollten mal etwas anbieten, an dem sich alle Mitglieder der Kolpingsfamilie beteiligen können“, erklärte sie. Ihre Tochter Johanna, die ein Haus aus Duplo-Steinen baute, war längst nicht die jüngste Besucherin. Diesen Rekord hielt die sechs Monate alte Ida Reulen, die sich allerdings nicht aktiv beteiligte, sondern sich von Vater Felix (30) im Kinderwagen hin und her schieben ließ, während er versuchte, Julian Klingen schachmatt zu setzen — das erwies sich jedoch als schwierig.

Michael Maurer vom Leitungsteam der Kolpingsfamilie Grefrath war mit seinen 61 Jahren nicht nur der „Alterspräsident“, sondern erwies sich auch als Kenner vieler Spiele — Spiele, die er einst mit seinen Kindern ausprobiert hatte. Er überredete seine Mitspielerinnen, die alle seine Töchter hätten sein können, zur „Deutschlandreise“. Dort ging es grob skizziert darum, den schnellsten Weg zu Städten zu finden und sie zu erreichen. Mitspieler können die Reisepläne jedoch ganz schön durcheinanderbringen.

Von den „Frauen & Männer“ hatte Anne Reulen zuvor abgeraten: Nur mittelmäßig interessant, das Thema „Vorurteile gegenüber dem anderen Geschlecht“ in ein Spiel zu packen. Hinzu kam am Samstag, dass die meisten Besucher weiblichen Geschlechts waren. Die richtige Stimmung kommt jedoch erst dann auf, wenn Männer und Frauen gemeinsam spielen. Packender ist da schon „Scotland Yard“ mit „Mister X“ und anderen obskuren Figuren.

Miteinander spielen und sprechen in einer Generationen übergreifenden Gruppe, dieses Ziel wurde wegen der wenigen Besucher nur ansatzweise erreicht. Die Kolpingsfamilie möchte auch zeigen, dass es einmal ein paar Stunden ohne Computer geht, ohne Spielkonsole. Spiele wie „Lotti Karotti“ machten den Kindern besonders viel Spaß - hier geht es um kleine Hasen, die in ein Loch fallen, wenn die große Möhre sich dreht. Gerne griffen die Kinder zu den Keksen, die als Nervennahrung erlaubt waren. „Piratenspiel“, „Der Tanz der Inka“, „Hexentanz“, „Haste Bock?“ und andere Spiele standen zur Verfügung, leider fehlten die Besucher, die sie spielen wollten.

Wird der 1. Spielenachmittag auch der letzte sein? Das Leitungsteam der Kolpingsfamilie Grefrath möchte so schnell nicht aufgeben: Für Katrin Wilden steht aber fest, dass der nächste Spielenachmittag in der kalten Jahreszeit stattfinden soll. Damit keine Freibad-Temperaturen als übermächtige Konkurrenz für eine Flaute sorgen können.

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