„Sedaa“: Musik aus Orient und Mongolei

Das Quartett „Sedaa“ gastiert in der ausverkauften „Grefrather Buchhandlung“.

„Sedaa“: Musik aus Orient und Mongolei
Foto: Reimann

Grefrath. „New Ways“ lautet der Albumtitel des neuesten Werkes der mongolisch-persischen Formation „Sedaa“. „Neue Wege“ beschreiten sie auch in ihrer Musik: Erst erinnert ein außergewöhnlicher Gesang an die mongolische Steppe, dann laden pulsierende Trommeln zu einer Reise durch den Orient. Nach rund zwei Stunden Spielzeit wissen die Besucher über die in rot-goldenen Gewändern gekleideten Männer aber vor allem Eines: Ihre Mischung aus mongolischen Klängen und orientalischen Rhythmen ist einzigartig.

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Kultur am Montag“ ist die Band „Sedaa“ in der ausverkauften „Grefrather Buchhandlung“ aufgetreten. Sie präsentierte Lieder über die Liebe, ihre verstorbenen Väter — und ihre Begeisterung für Pferde.

„Unsere Musik ist inspiriert von der Schönheit der Natur“, erklärte Omid Bahadori. Der Iraner ist einer von vier Bandmitgliedern. An der Seite von Meistersänger Naraa Naranbaatar am mongolischen Bass, Nasaa Nasanjargal an der zweisaitigen Pferdekopf-Geige und der mongolischen Oboe sowie Ganzorig Davaakhuu am mongolischen Hackbrett trieb er die Songs mit seinen Trommelrhythmen an. Auch bei mehreren Gitarrensoli bewies er sein Können.

Vor rund zehn Jahren haben sich die Vier auf einem Festival zusammengefunden. „Sedaa“ heißt aus dem Persischen übersetzt „Die Stimme“. Und eben diese zeichnet sie besonders aus. Drei verschiedene Gesangstechniken, bei denen je zwei Töne gleichzeitig gesungen werden, kamen in Grefrath zum Einsatz: Der iranische Obertongesang, der Untertongesang, der auch bei den Inuit weit verbreitet ist — und der traditionelle mongolische Kehlgesang. Letzteren haben Geiger und Bassist in Ulanbaatar, der Hauptstadt ihrer Heimat, studiert.

In Verbindung mit den fremden Instrumenten entstand ein für viele Zuhörer ungewöhnlicher, aber faszinierender Klangteppich. „Das war nicht nur Weltmusik — das war Weltklasse“, kommentierte Buchhändler und Organisator Karl Groß den Auftritt und erhielt zustimmenden Beifall von den knapp 90 Besuchern. Diese ließen sich nicht erst bei der Zugabe zum Mitsingen ermutigen. Mit einer Hymne auf das mittelasiatische Altai-Hochgebirge rundete die Gruppe ihr Konzert ab.

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