Spitze bei Abiturienten-Zahl

Der Sozialbericht des Kreises Viersen zeigt Stärken und Schwächen der Gemeinde im Vergleich mit anderen Orten auf. Das war Thema im Fachausschuss.

Spitze bei Abiturienten-Zahl
Foto: Friedhelm Reimann

Grefrath. Die Niersgemeinde hat die zweithöchste Quote von Schwerbehinderten im Kreis Viersen. Die Quote der arbeitslosen Jugendlichen war 2012 mit 13,7 Prozent doppelt so hoch wie die im Kreisdurchschnitt mit 72, Pozent. Dafür hat Grefrath im Vergleich im Kreis die „niedrigste Anzahl an Bedarfsgemeinschaften nach SGB II“, also Menschen, die auf die Grundsicherung angewiesen sind. Und es gibt doppelt so viele „erwerbsfähige Leistungsbezieher“ ohne Hauptschulabschluss im Vergleich zur gleich großen Gemeinde Niederkrüchten. Das sagt der Sozialbericht des Kreises Viersen. Dieser — er wurde erstmalig erstellt — war in Teilen Thema des Jugend-, Sozial- und Seniorenausschusses am Dienstagabend. Die Grünen hatten eine entsprechenden Antrag gestellt.

Der Bericht besagt auch, dass das Betreuungsangebot für Kinder unter drei Jahren in Grefrath mit 51 Prozent besser ist als im Durchschnitt der Kreisgemeinden, der bei 41 Prozent liegt. Einen Spitzenwert hat Grefrath bei den Schulabgängern mit Hochschulreife. „Das liegt natürlich hauptsächlich an der Liebfrauenschule“, relativierte Sozialamtsleiter Volkmar Josten diese Aussage.

Im unteren Mittelfeld hingegen liegt Grefrath einmal bei der Höhe des verfügbaren Einkommens der privaten Haushalte sowie beim Vergleich der steuerpflichtigen Einkommen.

Die Niersgemeinde wird am wenigsten von Dieben heimgesucht. Die Zahl ist sogar rückläufig, wobei der letzte Wert aus dem Jahr 2013 resultiert. Damals wurden 202 Einbrüche gemeldet, drei Jahre zuvor waren es 376.

Der Bericht beschäftigt sich auch mit dem Thema Gesundheit. Noch sieht es mit der Hausarzt-Versorgung für die Grefrather gut aus. Auf 1112 Einwohner kommt ein Mediziner — so wenig Patienten wie sonst in keinem Kreisort. Kreisweit fehlen 81 Hausärzte. Jens Ernesti, Fraktionsvorsitzender der Grünen, fragte nach, wie die Situation in Zukunft für Grefrath sein wird. „Die Ärzte haben bis jetzt geschafft, für Nachwuchs zu sorgen. Der Wettbewerb wird aber noch größer werden.“ Und Dorothea Heller (SPD) ergänzte: „Unsere Hausärzte sind zum Glück noch nicht so alt.“ Irritiert zeigte sich Ernesti von der Zahl an übergewichtigen Kindern, die eingeschult werden. „Obwohl Grefrath Sport- und Freizeitgemeinde heißt, sind wir mit 14,17 Prozent Spitzenreiter. Wie kann das sein?“ Der Kreisdurchschnitt liegt bei 9,37 Prozent.

Den zweithöchsten Wert erreicht die Gemeinde bei der Versorgung mit Pflegeplätzen. Auch in der Versorgung mit barrierefreien Wohnungen sowie Wohnungen mit Service gibt es gute bis durchschnittliche Werte.

Die höchsten Mieten innerhalb der vier kleinsten Kreisgemeinden und Nettetal müssen in Grefrath gezahlt werden. Er liegt im Mittel bei 5,83 Euro pro Quadratmeter.

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