Vierte Heilernacht in Albert-Mooren-Halle

Alternative Angebotesollen die Gesundheit fördern.

Oedt. Die Albert-Mooren-Halle wurde am Samstag zum Mekka für alle, die auf sehr alternative Weise etwas für ihre Gesundheit tun wollen: Iris und Stefan Hermkes aus Viersen hatten die 4. Heilernacht organisiert.

Samstags war früher Badetag. Martin Schulze aus Leverkusen bot ganz in diesem Sinne ein Klangbad an. Wer fünf Euro zahlte, nahm auf einem Holzschemel vor einer großen Messingscheibe aus China Platz. Schulze schlug von hinten mit einem Klöppel gegen die Scheibe und sagte: „Die natürlichen Schwingungen, die so entstehen, dienen der Entspannung.“ Diese Art des Relaxen komme sogar bei den „schweren Jungs“ in der Justizvollzugsanstalt Siegburg gut an und bei Sterbenden in einem Hospiz.

Für fünf Euro kann man bei Friedrich-Hermann Becker aus der Nähe von Osnabrück nicht weit. Sein elegantes „Wellplate“ kostet schlanke 7 850 Euro. „Es sendet Energiefelder aus, die das Lymphsystem massiv aktivieren“, erklärte Becker und machte große Versprechen: So würde unter anderem Cellulite verschwinden.

Wie ein Apple-Produkt sieht der „Brain-Cube“ aus. Je nachdem, mit welchen Programmen er bestückt ist, kann der Benutzer sich über Kopfhörer in eine Art Trance versetzen und die Angst vor dem Zahnarzt hinter sich lassen, hieß es.

Kann man Energie auf einen Gegenstand projizieren und diese Energie bei Bedarf abrufen? Fest steht, dass Nelly Menzebach aus dem Dortmunder Raum „Energiebären“ anbot. Stofftiere, die sie „energetisiert“ hat und die diese Energie schön brav an ihren Besitzer abgeben sollen. Ähnliches gab es am Stand von Bettina Tietze aus Wesel: Sie hatte Kristallglas-Figuren energetisch aufgeladen.

Auf der Bühne bot Susanne Steinhaus aus Hückeswagen ihre speziellen Dienste an. „Es steht dir auf der Stirn geschrieben“ oder „Man sieht“s ihm an der Nasenspitze an“: Solche Redewendungen fielen einem an ihrem Stand ein. Ging es doch bei ihr darum, aus dem Gesicht der Besucher zu lesen. „Vom Gesicht kann ich unter anderem ablesen, ob ein Mensch Führungsqualitäten besitzt“, sagte die Blondine. Ob körperlich alles in Ordnung ist, stellt sie im Rahmen der Anlitz-Diagnostik fest.

Sie hatten es nicht weit und ungewöhnliche Angebote mitgebracht: Helga Gerats aus Dülken und Monika Doleschad aus Oberhausen hatten eine Liege aufgebaut, um vor Ort „bioenergetische Behandlungen“ durchführen zu können. Helga Gerats nannte Sinn und Zweck: „Sie sollen Blockaden lösen.“ Für kranke Kinder und ihre Eltern hatte sie das Buch „Stille Worte“ geschrieben. „Das sind Texte, die Gefühle freisetzen — ein sehr tröstendes Buch“, erklärte die Dülkenerin. Sie malt auch Bilder, die Selbstheilungskräfte entfalten sollen. rudi

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