Von Grefrath nach Fanrea

Die am Niederrhein lebende A. E. Eiserlo hat mit einem Fantasy-Roman ihr erstes Buch vorgelegt.

Von Grefrath nach Fanrea
Foto: Burghardt

Grefrath. Lust auf Eichhörnchen-Suppe mit Rosmarin? Lieber nicht! Das Rezept stammt nämlich von einer bösen Hexe - und wer weiß, was dahintersteckt? Eine Frau allerdings weiß das ganz genau: A. E. Eiserlo. Sie hat sich den Roman Fanrea ausgedacht. Ein Buch, das immer mehr Wellen schlägt und dessen Fangemeinde stetig wächst.

Das ist auch bei ihrem Auftritt am Lesenachmittag in der Schule an der Dorenburg zu verfolgen. Gebannt hocken und liegen die Kinder auf dem Boden im Klassenraum, lassen den Blick nicht von der Schriftstellerin mit den hellen Augen und dem freundlichen Lächeln. Sie erzählt ihnen vom Gestaltwandler Bosrak, der immer nur beschimpft wird: „Du verdammter Schleimfurz!“

Die Schüler grinsen, aber nur kurz: Zu spannend ist die Geschichte, in der grausame Wölfe auftauchen und das dichtende Eichhörnchen Teck. Was ist das für eine Frau, die hinter diesen Ideen steckt? „Bücher sind einfach meine Welt, waren es immer schon“, sagt sie und lacht. Selbst zu lesen ist der eine Teil ihrer Welt. Bei jeder Gelegenheit steckt sie die Nase in ein Buch: „Ich lese auch beim Treppensteigen.“

Das Schreiben ist der andere Teil: „Ich habe immer Ideen und Geschichten im Kopf, die müssen raus, die muss ich aufschreiben.“ Diese Welt der Autorin Eiserlo ist zugleich die Welt der Mutter Eiserlo: „Meine vier Kinder lesen auch gern. Ich erzähle ihnen meine Geschichten, wir reden darüber, und schließlich entsteht ein Roman.“

Davon handelt ihr Erstlingswerk: Die Schüler Ben und Emma gelangen durchs Weltentor ins Land Fanrea, um eine alte Prophezeiung zu erfüllen. Dabei schlagen sich die Kinder mit garstigen Gestalten und widerwärtigen Wesen herum, knüpfen aber auch Bande mit freundlichen Figuren und magischen Mächten.

Grausam und aufregend geht’s mitunter zu in der Geschichte. Andererseits sind es aber vor allem die berührenden Momente und zärtlichen Elemente, die einen beim Lesen bewegen. Sie machen den besonderen Reiz des Buches aus. Da geht es um Vertrauen und Sehnsüchte, um Zuneigung und Toleranz. Das alles in lebendigem Stil, prima zu lesen.

Der Haken an der Sache: Einmal dabei, kann man kaum aufhören. Die jungen Zuhörer in der Schule an der Dorenburg sind begeistert: „Toll, spannend“ — diese lobenden Worte kommen von Tim. Er freut sich wie seine Mitschüler übers Autogramm im Buch. Er müsse „unbedingt weiterlesen“. Alle wollen wissen, ob A. E. Eiserlo im Roman das Eichhörnchen Teck im Suppentopf der Hexe landen lässt. Oder ob es doch noch gerettet wird.

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