Wie ernst wird das Ehrenamt genommen?

Seit fünf Jahren schieben Politik und Verwaltung einen Beschluss über die Auszeichnung engagierter Bürger vor sich her. Auch in seiner jüngsten Sitzung fällt der Haupt- und Finanzausschuss keine Entscheidung.

Grefrath. Alle sind sich einig, und doch können sie sich nicht einigen: „Schon 2009 gab’s eine Vorlage der CDU zur Ehrung von Ehrenamtlern“, merkte Manfred Wolfers junior an. So lange schon diskutieren und beraten Fraktionen und Verwaltung darüber, wie engagierte Mitbürger geehrt werden könnten.

Aber auch über den aktuellen Antrag der Grünen zum selben Thema wurde am Montagabend im Haupt- und Finanzausschuss keine endgültige Entscheidung gefällt.

„Wir sollten ein vernünftiges nachhaltiges Konzept installieren“, meinte Wolfers. Ein solches Vorhaben steht seit fünf Jahren im Raum, zwischenzeitlich wurde auch über die Einführung einer Ehrenamtskarte diskutiert.

Und es sind noch immer viele Fragen offen. „Es geht dabei nicht um Einzelpersonen, sondern um Gruppen“, meinte Bernd Bedronka (SPD). Anders sah das Dirk Drießen: „Nicht nur Gruppen, auch Einzelpersonen sollten geehrt werden.“ Der Fraktionschef des Grünen verwies darauf, dass der Antrag seiner Partei nun auch schon neun Monate alt sei.

Keine Diskussion gab es darüber, ob Ehrenamtler überhaupt geehrt werden sollen, sondern nur darum, wie. Und wer sie benennt. Ein Vorschlag: Der Ausschuss für Jugend, Soziales und Senioren solle mögliche Preisträger auswählen. Diese „Einengung“ wollten manche Ausschuss-Mitglieder nicht mittragen, Wolfers zum Beispiel: „Wir sollten auch mögliche Sponsoren ansprechen und überlegen, ob sie mit entscheiden sollten.“

All die offenen Fragen ergänzte Bürgermeister Manfred Lommetz (parteilos) um weitere: „Wo und wann soll eine Ehrung stattfinden?“ Statt bei einem Empfang des Bürgermeisters empfehle er eine öffentliche Veranstaltung wie etwa den Jazz-Frühschoppen an Burg Uda.

Zumindest beschloss der Ausschuss schon mal grundsätzlich, dass die Gemeinde Grefrath künftig ehrenamtliche engagierte Bürger ehren wolle. Nun soll die Verwaltung eine entsprechende Vorlage erarbeiten. Und zwar bis zur nächsten, spätestens übernächsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses.

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