Altstadtlauf in Kempen: Sportliche Party für die Familie

Diesmal soll die Schallmauer von 2000 Läufern durchbrochen werden.

Kempen. "Der Altstadtlauf- das ist für mich mittlerweile die schönste Kempener Veranstaltung des Jahres." Sportdezernent Volker Rübo setzte am Montag im Rathaus bei der Vorstellung des 4. Altstadtlaufs gleich eine Duftmarke, die schnell jeden Kempener Winkel erfassen dürfte.

Der Rübo-Spruch haute dann auch Tischnachbar Peter Gries "aus den Socken", wie der Chef von Hauptsponsor Griesson-deBeukelaer überrascht feststellte.

Mit derartigen Vorschusslorbeeren dürfte es die Läufer am Sonntag, 17.August, federnd leicht übers schwierige Kempener Altstadtpflaster tragen. Diesmal will der Veranstalter Vereinigte Turnerschaft (VT) die 2000-Teilnehmer-Marke brechen, nachdem bereits im Vorjahr in der dritten Auflage dieses Laufs mit 1326 ein Rekord aufgestellt worden war.

"Wir wollen größer werden als Polch", schmunzelte VT-Vorsitzender Detlev Schürmann zu Gries rüber. Der ebenfalls von Griesson getragene Stadtlauf in dem Moselstädtchen hatte 1600 Teilnehmer.

Damit das Kempener Leichtathletik-Spektakel in zweieinhalb Monaten noch attraktiver wird, haben die Veranstalter ein paar Dinge verfeinert. So bleibt die Strecke zwar wegen der verwinkelten Altstadt kantig, wird aber an zwei entscheidenden Stellen geändert.

Beim Start müssen die Athleten nicht gleich in die scharfe Kurve bzw. in die enge Neustraße (dort postiert sich dafür das DRK), sondern dürfen erst an der Wambrechiesstraße die erste Biege nehmen. "Und die öde Engerstraße wird ausgeklammert, stattdessen geht es durch Studentenacker und Peterstraße", berichtete VT-Organisator Lothar Bunzel.

Detlev Schürmann hob hervor, dass man 2008 das Bühnenprogramm unter Einbeziehung der Kindergärten und diverser VT-Gruppen erweitern will und mit der Band AlGusto nach den Läufen einen tollen Ausklang gefunden habe.

Bei so viel Feinschliff fiel es Peter Gries nicht schwer, Volker Rübo zu versichern, dass Griesson-deBeukelaer der Stadt in puncto Altstadtlauf die Treue hält: "Das wird eine Traditionsveranstaltung." Griesson hatte die in den 90er-Jahren gestartete und nach 1999 eingeschlafene Reihe der Altstadtläufe 2005 wieder anlässlich des Jubiläums "50 Jahre Prinzenrolle" aufgegrifffen.

Als "vierte Säule" sorgt der Verkehrsverein Kempen (VVK) wieder dafür, dass es Läufer und Publikum nicht an Erfrischungen mangelt. "Wir sehen uns als Steigbügelhalter einer großen Veranstaltung", so VVK-Vorsitzender Hans-Josef Rox.

Stadt, Griesson, VT und Verkehrsverein betonten auch, dass man eine derartige Mammut-Veranstaltung nur mit vereinten Kräften bewältigen könne. "Wir bedanken uns vor diesem Hintergrund vor allem bei unseren zahlreichen ehrenamtlichen Helfern", unterstrich VT-Chef Schürmann.

Betont wurde von allen Seiten, dass es sich beim Altstadtlauf mehr denn je um eine große Familienparty handelt, bei der Bambini, Frauen, Männer und Senioren in Turnhosen fröhlich übers Citypflaster rennen sollen. Zwar habe man nichts gegen Cracks in kurzen Hosen einzuwenden. Aber die "Gazelle aus Kenia", die alles andere in den Schatten stellt, muss es dann doch nicht sein. Entsprechend liegen die Prämien im bescheidenen (dreistelligen) Euro-Bereich. "Und Startgelder zahlen wir nach wie vor nicht", betonte VT-Laufdino Dieter Aupperle.

Spannend dürfte diesmal allemale werden, ob Vorjahressieger Michael May in der Thomasstadt 2008 seinen Meister findet. Immerhin schaffte das Ass von Bayer Leverkusen, der auch 2006 in Kempen Erster geworden war, anno 2007 die 10 000 Meter in fabelhaften 32 Minuten, 55 Sekunden.

Beim 5000-m-Lauf ist Lokalmatador Bernd Meyer (42) am Start, erfuhr die WZ am Montag. Der amtierende Triathlon-Weltmeister peilt diesmal auf seiner Haus- und Hofpiste eine Zeit zwischen 17 und 18 Minuten an.

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