Arnold-Komplex: Wache für 143 Bundespolizisten

Der Investor hat die Behörde als letzten Mieter gewonnen. Das Projekt ist damit abgeschlossen. Der Einzug ist für September geplant.

Kempen. „Zum krönenden Abschluss können wir jetzt noch die Bundespolizei begrüßen.“ Mit diesen Worten eröffnete Bürgermeister Volker Rübo am Mittwoch eine Pressekonferenz im Arnoldhaus. Es gab „wichtige“ Nachrichten: Die Bundespolizei gibt ihren Standort in Straelen auf und eröffnet im September eine neue Wache im Arnold-Komplex am Bahnhof. 143 Beamte werden künftig von Kempen aus die Aufgaben im Kreis Viersen und im südlichen Teil des Kreises Kleve betreuen. Rübo: „So wird Kempen wieder zur Beamtenstadt.“

Polizeioberrat Rolf Aal begründet den Umzug mit „Umstrukturierungen“ innerhalb der Behörde. „Die Inspektion Straelen wird von 60 auf 143 Mitarbeiter aufgestockt. Dafür ist das alte Gebäude zu klein.“ Der neue Standort in der alten Arnold-Fabrik ist aus Sicht von Aal „ideal“: „Wir sind direkt am Bahnhof und sofort in der Stadt. Sowohl für Dienstfahrten, als auch für die Fahrt zur Arbeit ist das einfach klasse.“

Das neue Revier in Kempen gehört zur Bundespolizei-Inspektion Kleve, die wiederum eine von neun Standorten des Bundespolizei-Reviers Sankt Augustin ist. „Von Kempen aus steuern wir die Tätigkeiten an den Autobahnen 40, 52 und 61“, erklärt Aal.

Die Behörde, die nach der Neustrukturierung aus dem alten Bundesgrenzschutz hervorgegangen ist, kümmert sich in der Region um die Sicherung der Grenze zu den Niederlanden. „Wir kämpfen in erster Linie gegen illegale Migration und Drogenhandel“, sagt der Polizeioberrat. Neben den Autobahnen haben die Beamten auch die Landstraßen und den Bahnverkehr im Blick. Außerdem gehört die 22-köpfige Kontroll-Mannschaft am Flughafen Weeze mit zum Kempener Team.

„Wir können aber kurzfristig den Kollegen der Landespolizei helfen“, ergänzt Aal. Wenn die Kempener Polizei also Verstärkung braucht, gibt es ab September genügend Kräfte. „Über mehr Sicherheit in Bahnhofsnähe freuen wir uns auch“, ergänzt Volker Rübo. Die neue Wache im Arnold-Komplex sei Tag und Nacht besetzt. Im Keller gebe es auch zwei Zellen, um kurzfristig Beschuldigte unterzubringen.

„Diese Zellen werden sogar beheizte Bänke haben“, verspricht Gerd Janssen. Seine Projektentwicklungs-Firma hat sich mit der Baufirma von Hans Hout 1999 zusammengetan und die alte Eisenmöbel-Fabrik von 1901 gekauft. Janssen: „Wir sind sehr glücklich, die Bundespolizei für mindestens zehn Jahre als Mieter zu haben. Es war ein harter Kampf. Viele Kommunen waren im Rennen.“ Den Erfolg begründet er mit der „tollen Unterstützung“ seitens der Stadt Kempen.

Die Beamten der Polizei werden in das T-förmige Gebäude einziehen, in dem schon die Arbeitsagentur ihre Heimat hat. Auf 1200 Quadratmetern haben bereits die Sanierungsarbeiten begonnen — am Mittwoch gab es die offizielle Baugenehmigung von der Stadt. Die neue Verbindungsstraße zwischen Park & Ride-Parkplatz (Finanzamt) und Arnoldstraße ist schon fast fertig.

„Mit der Bundespolizei ist das Projekt Arnold abgeschlossen. Darauf sind wir sehr stolz“, sagt Gerd Janssen über die 25-Millionen-Euro-Investition. Ab September werden im gesamten Komplex mit Finanzamt, Arbeitsagentur, Moses-Verlag, Küchenstudio und Ärztehaus knapp 700 Menschen arbeiten. „Die Unternehmen und Institutionen haben monatlich mehr als 12 000 Kundenkontakte.“ Als er diese Zahl hörte, brachte es Bürgermeister Rübo noch einmal auf den Punkt: „Das ist ein wichtiger Tag für Kempen.“

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