Autohaus Wingen insolvent — Betrieb geht vorerst weiter

Die traditionsreiche Firma hat Finanzprobleme. Insolvenzverwalter sucht eine Lösung.

Kempen. Das Autohaus Wingen steht vor dem Aus. Am 14. Juli wurde beim Amtsgericht Krefeld das Insolvenz-Eröffnungsverfahren eingeleitet. Das mehr als 80 Jahre alte Traditionsunternehmen bestätigte am Dienstag entsprechende WZ-Informationen. Zu weiteren Einzelheiten wollte sich Inhaber Josef Wingen aber nicht äußern.

Das tat aber der Düsseldorfer Rechtsanwalt Axel Kleinschmidt, der als Insolvenzverwalter eingesetzt wurde. „Für längerfristige Prognosen ist es noch etwas früh. Das Verfahren läuft ja erst seit Mitte Juli“, sagte Kleinschmidt am Dienstag zur WZ. Gemeinsam mit der Familie Wingen arbeite er daran, den Betrieb der Firma fortzuführen. „Bis auf weiteres läuft der Betrieb ohnehin weiter“, ergänzt der Anwalt.

In dieser Zeit wolle er nach Lösungen suchen. Das sei den acht Angestellten in einer Betriebsversammlung mitgeteilt worden. Diese Anzahl der Mitarbeiter ist aktuell im Familienunternehmen übrig geblieben, nachdem der VW-Konzern im Januar 2010 den Vertrag mit Wingen aufgelöst hat. Seitdem kann man an der Hülser Straße 110 keine Neuwagen mehr kaufen.

Unter dem Siegel „Automeister“ gibt es nur noch eine Werkstatt. Die frühere VW-Verkaufshalle hat Wingen bereits abgestoßen. Dort sind inzwischen der Elektrohandel Holzleitner, die Bäckerei Berns und ein Matratzen-Geschäft untergebracht.

Zurück zum laufenden Verfahren: „Derzeit läuft das Geschäft schon wieder etwas besser“, versichert Rechtanwalt Kleinschmidt. In welcher Form es für das Unternehmen weitergeht, sei aber noch offen. „Möglich ist, dass wir uns nach einem anderen Standort umsehen.“ Die derzeitige Werkstatt sei für den Betrieb zu groß. Nach WZ-Informationen gibt es in Kempen durchaus Interessenten für das Gelände an der Hülser Straße.

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