Bahnstrecke gesperrt — Nordwestbahn informiert spät

Wegen eines entgleisten Güterzuges ist der Krefelder Hauptbahnhof gesperrt.

Dieser Güterzug ist am Freitag Morgen in der Nähe des Krefelder Hauptbahnhofes entgleist.

Dieser Güterzug ist am Freitag Morgen in der Nähe des Krefelder Hauptbahnhofes entgleist.

Foto: Dirk Jochmann

Kempen/Krefeld. Siegfried Paul ist sauer auf die Informationspolitik der Nordwestbahn (NWB). Um 7.45 Uhr ist er am Freitag in den Niers-Express gestiegen, um zu seiner Arbeitsstelle in Düsseldorf zu fahren. „In Krefeld war dann Schluss. Wir haben eine halbe Stunde ohne Informationen auf dem Gleis gestanden, um dann wieder zurück nach Kempen gebracht zu werden.“ Er sei dann auf seinen Wagen umgestiegen. Paul ärgert vor allem, das es keine Informationen von der NWB gegeben habe. „Wäre ich schon in Kempen informiert worden, dann hätte ich gleich mein Auto genommen.“

Der Grund für die Probleme von Nordwestbahn und Deutsche Bahn: Auf der Bahnbrücke am Voltaplatz in Krefeld war am Freitag gegen 7 Uhr ein Güterzug entgleist. Ein Waggon war aus der Spur gekommen. Deshalb wurde die Bahnstrecke zwischen Uerdingen und Hauptbahnhof voll gesperrt. Aus Richtung Kempen wurde der Hauptbahnhof weiterhin angefahren, allerdings zu völlig ungeplanten Zeiten.

Güterzug entgleist auf Bahnbrücke vor dem Voltaplatz
24 Bilder

Güterzug entgleist auf Bahnbrücke vor dem Voltaplatz

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Erst um 9.23 Uhr hat die Nordwestbahn auf ihrer Internetseite eine Meldung veröffentlicht: „Liebe Fahrgäste, aufgrund eines entgleisten Güterzuges im Bahnhof Krefeld ist aktuell die Strecke der Linie RE 10 Niers-Express zwischen Meerbusch-Osterath und Krefeld gesperrt. Ein Busnotverkehr ist eingerichtet worden. Bitte weichen Sie alternativ auch auf die U-Bahn-Linie 76 aus. Wir halten Sie an dieser Stelle auf dem Laufenden.“ Das ist spät findet der Kempener Siegfried Paul.

„Es gab ein Schnittstellen-Problem“, sagte Maik Seete von der NWB auf Anfrage. Deshalb seien die Bahnkunden erst spät informiert worden. Die zuständige Betriebsleitstelle der Nordwestbahn in Osnabrück verfolge die Zugbewegungen auf Bildschirmen, erläuterte Seete. Jeder Zug sei mit einem GPS ausgestattet, so dass die dortigen Kollegen sehen können, welcher Zug fährt und welcher außerplanmäßig stoppt.

Seete: „Diese Informationen geben wir dann an die Deutsche Bahn weiter, die für die Weitergabe beispielsweise für die Spruchbänder in den Bahnhöfen zuständig ist. Bei dieser Übermittlung hat es gehapert. Warum, das wissen wir noch nicht.“ Wie lange die Sperrung anhält, ist noch offen. Die Bergung des entgleisten Zuges gestaltet sich schwierig. Lee

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