Schützenfest Die Voescher erleben ein schönes Fest — auch ohne König

Am Pfingstwochenende baten die Junggesellen zum Schützenfest. Beim Schießen an Ostern hatte keiner den Vogel von der Stange geholt.

Schützenfest: Die Voescher erleben ein schönes Fest — auch ohne König
Foto: Kurt Lübke

St.Hubert. Die Voescher Junggesellen erlebten zu Pfingsten ein Schützenfest, das in der Geschichte der Bruderschaft einmalig ist. Der Grund: Am Ostersonntag beim Königsvogelschießen geschah das, was schon vielen anderen Bruderschaften zuvor passiert war: Sie fanden keinen neuen Schützenkönig. Die Enttäuschung war groß. Man entschloss sich gleichwohl dennoch ein Schützenfest ohne König zu feiern. Das ging mit viel Sonne am Pfingstsonntag zu Ende. Aber noch nicht ganz: Das Fest wird am kommenden Freitag ab 20 Uhr mit dem Dorfabend ausklingen.

Wie vom Bezirksverband zu erfahren war, gibt es Überlegungen bei den Junggesellen, ohne Öffentlichkeit noch einmal einen Versuch zu starten, um einen König zu ermitteln. Damit man in den nächsten Jahren bei verschiedenen Auftritten einen König hat. Das nächste Schützenfest ist 2020; dann wird die Bruderschaft 350 Jahre alt.

In Voesch begann am Samstag das Schützenfest der Junggesellen. Weithin sichtbar waren die Maienreiter auf ihren Kaltblütern, die vorbei an Kartoffel- und Spargelfeldern unterwegs waren. Die St. Huberter Fahnen zierten die Häuser und die mit Rosen geschmückten Maien die Wege und Straßen.

Es gab 28 berittene Pferde und 14 Wagenpferde mit Anhänger. Für den 65 Jahre alten Theo Bruckes war es ein ganz besonderer Ritt, denn er ist seit genau 50 Jahren dabei. „Ein solcher Ritt ist für mich immer das Schönste und das Volkstümliche bei einem Schützenfest“, sagte Bruckes.

Einen Schock mussten die Schützen am Samstagabend verarbeiten: Eigentlich wollten sie gerade ins Festzelt zur Mallorcaparty einziehen, als ein Unfall an der Zufahrtsstraße zum Bürgerhaus passierte: Ein Maienreiter fiel vom Pferd. Notarzt und Krankenwagen waren bis zirka 20.45 Uhr vor Ort. Der Reiter erlitt mehrere Knochenbrüche.

Am Sonntag besuchten die Schützen in der St. Huberter Pfarrkirche die Pfingstmesse. Die Bruderschaft traf sich mit Gästen anschließend im Zelt zum Frühschoppen. Aus dem Königsgalaball am Abend war der Schützenball mit den Bruderschaften aus dem Bezirk Kempen geworden. Es war auch ohne König ein Fest mit den Voescher Bürgern und mit befreundeten Bruderschaften, das sich sehen lassen konnte.

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