Ein komplizierter Neubau
Auf dem Grundstück des Hauses Reepen entstehen acht Wohnungen — die nicht ganz billig werden.
St. Hubert. „Es ist ein komplexes Objekt, die Umsetzung ist nicht ganz günstig und es wird länger dauern.“ Mit Blick auf den Neubau auf dem Grundstück des ehemaligen Hauses Reepen machte Architekt Udo Thelen deutlich, dass er schon einfachere Projekte umgesetzt hat. Im Auftrag der Gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft (GWG) des Kreises Viersen betreut er den Bau an der Hauptstraße 29 in St. Hubert. Im Ausschuss für Soziales und Senioren präsentierte Thelen die Pläne.
Im Anschluss an das bestehende Mehrfamilienhaus und an die Seniorenbegegnungsstätte Dr. Karl-Rudolph-Haus baut die GWG ein Haus mit acht barrierefreien Wohnungen. „Vier im Erdgeschoss und vier im Obergeschoss“, so Thelen. Das Haus bekommt zudem einen Aufzug, der auch von den Bewohnern des benachbarten Gebäudes genutzt werden kann. „Dort gibt es bislang keinen Aufzug“, so Thelen. Die Verbindung der beiden Gebäude mache das Projekt aber kompliziert und auch teuer. Konkrete Zahlen nannte der Architekt im Ausschuss nicht.
Udo Thelen, Architekt
Die Zwei-Zimmer-Wohnungen im GWG-Neubau sollen zwischen 50 und 60 Quadratmeter groß sein. Nach Angaben der Stadt ist der Bedarf an Single-Wohnungen für Senioren groß. Thelen machte deutlich, dass die Wohnungen zwar barrierefrei, „aber nicht rollstuhlgerecht“ sind. Mit einem elektronisch betriebenen Rollstuhl könne man die Türen in den Wohnungen nicht nutzen. Mit einem „normalen“ Rollstuhl sei es aber möglich.
Auf Nachfrage von Karola Vogel (CDU) erklärte GWG-Prokurist Ademola Segun, dass die Wohnungen ausschließlich vermietet werden sollen.
Der Mietpreis sorgte bei einigen Ausschussmitgliedern für Staunen: 8,50 Euro pro Quadratmeter. Für St. Huberter und auch Kempener Verhältnisse ist das ein stolzer Preis. Im Wohnpark an der Wiesenstraße (früheres Arbeitsamt) am Rande der Altstadt nimmt die GWG in den frei finanzierten Wohnungen 9,10 Euro pro Quadratmeter. Der sogenannte Mietrichtwert liegt in Kempen bei 7,50 Euro. Das geht aus dem Mietspiegel der Stadt (Stand: Januar 2015) hervor.
Nach dem Abriss des alten Hauses Reepen laufen die Arbeiten an der Hauptstraße derzeit nach Plan. Nach Angaben der GWG ist die Grundsteinlegung für 8. Juni geplant.
